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René Pönitz
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Frage von wolfgang h. •

Frage an René Pönitz von wolfgang h. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Pönitz,

die DB AG plant einen Ausbau der Güterstrecke zwischen Hamburg und Skandinavien, der eine Verdreifachung des Güterverkehrs ermöglichen soll. Knapp 20% des Güterverkehrs wird voraussichtlich auf den Transport von Gefahrgut und radioaktiven Stoffen entfallen. Die Strecke führt durch dichtbesiedelte Wohngebiete im Hamburger Osten. Feigenblatt des Projektes ist die S4. Die Fahrgastkapazität der geplanten S4 überschreitet die Fahrgastkapazität der bestehenden Regionalbahn RB81 gemäß Berechnung der Anhörungsbehörde der FHH um lediglich rd. 4%. Zur Ausweitung der Mitfinanzierung der S4 durch den Bund wird das Projekt von der Hamburger Regierung unterstützt. Der Ausbau der Strecke belastet die Umwelt, die Natur und die Anwohner durch Zerstörungen, Lärm und Enteignungen in erheblicher Weise.
Was haben Sie bereits unternommen bzw. was werden Sie unternehmen, um der Natur und den Anwohnern die unzumutbaren Belastungen aus dem Ausbau der Güterstrecke zu ersparen?
Würden Sie die Bemühungen
• um eine Verlagerung des Güterverkehrs auf eine Umgehungsstrecke
• eine Neubaubeschränkung auf die S4
• den Neubau eines Radschnellweges auf der durch die Verlagerung des Güterverkehrs freiwerdenden Fläche
unterstützen?
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Heins

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Hr. Heins,

Vielen Dank für ihre Anfrage.

Ich teile ihre Kritik, dass Bauvorhaben ehrlicher kommuniziert werden müssen. Hier wird fast ausschließlich der Personennahverkehr suggiert, tatsächlich dient er aber beiden. In der Sache stehe ich hinter diesem Vorhaben der S4 - aus zwei Gründen.

1. Die Piraten Hamburg stehen hinter meiner Auffassung, dass der
Güterverkehr auf die Schiene gehört.

2. Hamburg hat ein sehr kleines S-Bahn-Netz und dieser Ast ergänzt
sinnvoll das Netz. Durch den Bau zusätzlicher Haltestellen werden mehr
Menschen davon profitieren.

Ich bin offen für Diskussionen bzgl. der Verlagerung der Strecke. Mir ist eine Idee bisher bekannt, dass zumindest der Güterfernverkehr entlang der Autobahn A1 geführt werden kann. Denkbar wäre auch eine Verlagerung in den Untergrund.

Die Piratenpartei Hamburg fordert auch Radschnellwege, insbesondere entlang von Eisenbahntrassen. Wir möchten diese beiden Forderungen nicht gegenseitig ausgespielt sehen.

Sie schreiben, dass der Ausbau die Umwelt belastet. Allerdings belastet der Nichtausbau noch wesentlich mehr die Umwelt, wenn diese Güter auf LKWs befördert werden.

Sie gehen dabei von einem bestimmten Anteil radioaktiver Stoffe aus. Ich kenne diese Zahl zugegebenermaßen nicht. Aber nehmen wir an, Ihre Prognose ist zutreffend und wir schaffen es nicht, diesen radioaktiven Müll zu reduzieren oder zu vermeiden, so möchte ich den Transport dieser Stoffe lieber in einem Güterzug als in einem LKW befördert sehen - ganz gleich auf welcher Strecke.

Wir als Piraten stehen für Gespräche gerne bereit.

viele grüße,
rené pönitz