Frage an Renate Schmidt von WALDEMAR A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Schmidt,
es gibt noch Generationen, die so wie ich mit 14 Jahren eine Ausbildung als Schlosser begonnen habe und damit ein Berufseintrittsalter hatten von der kein Politiker mehr spricht. Wir hätten dann weit über 50 Jahre im Arbeitsleben gestanden. Finden sie das sozial gerecht? Wäre eine Lebensarbeitszeit nicht gerechter. Bin seid 1971 Steuer und Renteneinzahler. Ist das noch die SPD die mein Vater mal gewählt hat?
Sehr geehrter Herr Ablass,
in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts betrug die Rentendauer 6 Jahre. Zurzeit beträgt die durchschnittliche Rentendauer 17 Jahre und in Zukunft wird sie um die 20 Jahre betragen. Gleichzeitig steigt das Eintrittsalter in die Arbeit. Ein immer kürzerer Einzahlungszeitraum steht einer immer längeren Rentenbezugszeit gegenüber. Dies stellt unsere Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. Sie und ich kommen auf eine hohe Lebensarbeitszeit, weil Sie und ich wie viele in unserer Generation bereits deutlich vor dem 20. Lebensjahr erwerbstätig waren. Es ist schmerzhaft, aber um unser Rentensystem am Funktionieren zu halten, brauchen wir die sogenannte „Rente mit 67“. Dass es Härtefalle gibt, trifft zu, und für diese müssen wir auch Verbesserungen bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente finden. Ich stehe im Übrigen inzwischen auch schon fast 50 Jahre im Berufsleben und habe selten weniger als eine 60 Stunden Woche. Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass wir es schaffen altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen und altersgerechte Arbeitsbedingungen durchzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt MdB