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Frage von Heike R. •

Frage an Renate Schmidt von Heike R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Schmidt,
Herr Steinmeier hat eine "fulminante Rede" gehalten, vor SPD Abgeordneten. Davon ist inhaltlich eigentlich nichts beim Wähler angekommen.
Reden sind doch nur Worte, nichts weiter. Etliche Bundespräsidenten haben auch solch imposante und von den Anwesenden laut beklatschte Reden gehalten, gebracht hat es real nichts.
Reden sind doch nur Propaganda, es interessiert doch keinen A..., ob das anwesende´Parteivolk, nach einigen Gläsern Sekt, euphorisiert ist. An Aschermittwoch ist die Welt auch wieder grau.

Woher eigentlich nimmt er Müntefering den Optimismus, dass eine Rede etwas an der Schwäche der SPD ändern könnte, wenn die SPD gleichzeitig für den realen Wähler weder ein personelles noch ein inhaltliches Profil hat ?

Mit freundlichen Grüßen
Heike Rogall

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Rogall,

niemand behauptet, vor allem Herr Müntefering nicht, dass durch eine fulminante Rede unseres Kanzlerkandidaten die Welt zu verändern wäre, noch die Wahl gewonnen sei.
Diese begeisternde Rede wurde im übrigen vor SPD-Mitgliedern (nicht etwa
nur vor Abgeordneten), die in keiner Weise durch einige Gläser Sekt euphorisiert waren, gehalten, vor ernsthaften Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen und Einkommensschichten. Ich weiß nicht, woher Sie Ihre, gestatten Sie mir die Bezeichnung, albernen Vorurteile nehmen.
Die Welt wird zumindest ein Stück durch Regierungshandeln verändert. Wir entscheiden über Programme, Personen und natürlich gegebenenfalls notwendige Koalitionspartner.
Sie, die Wählerinnen und Wähler entscheiden, wer in Ihrem Sinn am besten handelt.
Wir, die Parteimitglieder, versuchen, mit einem guten Programm, vertrauenswürdigen Personen und nachvollziehbaren Koalitionsaussagen eine gute Entscheidungsgrundlage zu liefern. Das haben wir auf diesem Parteitag gemacht. Vielleicht machen Sie sich die Mühe und lesen das mal nach, statt Ihre Vorurteile zu pflegen.

Sollten Sie die Union oder eine andere Partei für attraktiver halten, ist das Ihr gutes Recht. Ihr Recht ist es nicht, die SPD mit Häme zu übergießen.
Im übrigen sind Reden von Herrn Steinmeier, Frau Merkel, Herrn Seehofer, Herrn Westerwelle oder Herrn Lafontaine in keiner Weise mit denen des Bundespräsidenten zu vergleichen. Letzterer kann nur versuchen, mit seinen Reden an die Verantwortlichen zu appellieren bzw. öffentliche Meinung zu verändern.
Erstere haben die Chance, wenn sie gewählt werden, zumindest Teile ihrer Reden zu politischer Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt