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Frage von Claudia S. •

Frage an Renate Schmidt von Claudia S. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Schmidt,

ich hätte zwei Anliegen, das eine betrifft Schule und Vorbereitung aufs Leben, die andere die Aufwertung des Hausfrauenstatus.
Meine erste Frage, die Schule betreffend: warum werden Kinder in der Schule nicht besser auf das Leben vorbereitet, warum legt man immer noch so wenig Wert auf Aufklärung, was z.B. Drogen, Alkohol, Schutz vor Missbrauch aller Art betrifft?? Mir ist klar, dass Schule in erster Linie Bildungsinstitution ist, doch was ist mit den Kindern, in deren Elternhaus wenig Wert auf Bildung oder Wertschätzung gelegt wird??? Sollte Schule nicht auch Schule fürs Leben sein und nicht nur, damit aus unseren Kindern lauter Einsteins werden, nur auf Wissen wert gelegt werden. Da es in Deutschland ja bekanntlich die Schulpflicht gibt, würde ich persönlich einen Chance darin sehen, Kinder schon ab der ersten Klasse spielerisch fitt fürs Leben zu machen. Ich würde mir wünschen, dass es ein Unterrichtsfach gäbe, in dem Präventionsarbeit geleistet werden würde. Denn Kinder, die in die Schule kommen, sind noch relativ unverdorben und teilweise vernünftiger als manch ein Erwachsener, wenn man mit ihnen redet und ihnen Sachverhalte kindgerecht erklärt. Wenn man ihnen sagt, dass sie sich z.B. gegen Übergriffe wehren können, indem sie z.B. nicht einfach in ein Auto steigen, bloß weil jemand behauptet, dass Mama krank ist und auch nicht einfach mitgehen, wenn ihnen jemand Versprechungen macht, sondern sich Hilfe sucht. Dass man vor allem in Brennpunkten (wie es so schön heisst) auch schon frühzeitig z.B. mit Drogenprävention anfängt, und nicht erst, wenn die Kinder schon drogenabhängig sind, usw.

Meine zweite Frage: warum schafft es ein so hochentwickeltes Land wie Deutschland es nicht, Hausfrau als Beruf anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass es schon in der Schule die Möglichkeit gibt, Hausfrau zu erlernen. Das fängt mit Fächern wie Hauswirtschaft, Eltern werden-Eltern sein, Haushaltsführung (auch finanziell), und hört z.B. mit Gartenpflege auf?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Sengenberger,

ich bedanke mich für Ihr Schreiben und kann Ihnen versichern, dass ich sowohl Ihre Ansicht zum Thema „Schule und Vorbereitung aufs Leben“, als auch Ihre Meinung zum Thema „Aufwertung des Hausfrauenstatus“ teile.

Vergeblich hat sich die SPD gegen den Widerstand der CDU/CSU beim Bildungsgipfel dafür eingesetzt, dass die Schulsozialarbeit personell unterstützt wird.
Damit wären die zu Recht von Ihnen geforderten Maßnahmen gegen Drogen- und Alkoholsucht durchführbar gewesen.

Genau wie Sie sehe ich die Notwendigkeit, Fächer wie Hauswirtschaft, Erziehungskunde und Haushaltsführung einzuführen bzw. wenn vorhanden, auszubauen. In Bayern gab es zum Beispiel das Fach Erziehungskunde. Es wurde leider ersatzlos gestrichen.

Es gibt viele Beispiele dafür, dass Schule gelingen kann. Dazu bedarf es jedoch gut ausgebildeter Lehrer, Schulpsychologen und Sozialarbeiter. Wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen haben immer dafür plädiert, mit guter Bildung, die Kinder auf das Leben vorzubereiten und das geht nicht ohne Investitionen in den Bildungsbereich.

Ein zentrales Problem ist, dass all diese Fragen und die gesamte Schulpolitik in der Hoheit der Bundesländer liegen. Deshalb habe ich gegen die Föderalismusreform gestimmt, die dem Bund im Bildungsbereich keinerlei Kompetenzen lässt. In Zeiten der Globalisierung können wir es uns meiner Meinung nach nicht leisten, diese bildungspolitische Kleinstaaterei zu betreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Renate Schmidt