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Frage von roswitha s. •

Frage an Renate Schmidt von roswitha s. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Ministerin R. Schmidt,
Wohltuend klingen Ihre eindrucksvollen Worte, auf der Home-Page des Deutschen Toto-Blocks, die Spielleidenschaft unserer Bevölkerung durch private Unternehmen nicht anheizen zu lassen. Auf dieser Hompage finde ich allerdings auch ein umfangreiches Werbeangebot für die Teilnahme an einer Extra Jackpot-Lotterie, die Ende des Jahres im ZDF-Fernsehen übertragen werden soll.

Ist diese 20 Millionen-Extra-Jackpot-Lotterie nicht auch ein Anreiz zum evtl. auch übermäßigen Kauf von Lotterie-Losen und steigert somit die Spielsucht ?
Wie soll Suchtprävention eigentlich betrieben werden, wenn diese "vielversprechenden Lockangebote" flächendeckend von TotoLotto beworben werden ?

Wie steht es um Ihre veröffentliche Aussage ? Zitat: "Es darf nicht sein, dass private Unternehmen die Spielleidenschaft der Bevölkerung gezielt anheizen
und damit Profite erzielen, während die sozialen Folgen des übermäßigen Spiels wie Überschuldung, Spielsucht oder Begleitkrimilalität die Allgemeinheit trägt."

Steht Ihre Aussage nicht völlig im Gegensatz zum eigentlich Sinn und Aufgabe des neuen Glücksspielstaatsvertrages, der auch die Bewerbung des staatlichen Glücksspiels konsequent der Suchtprävention unterstellt ?

Ich sehe die Beantwortung meiner Fragen mit Interesse entgegen.

Mit freundlichen Grüßen
Roswitha Schröder

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schröder,

ich bedanke mich für Ihr Schreiben vom 11.12.2008 zu den Themen „Spielleidenschaft“ und „Suchtprävention“. Wie Sie bereits mit dem Zitat erwähnen, ist mir sehr daran gelegen, Suchtprävention zu fördern und Spielleidenschaft einzudämmen.

In meiner Funktion als Mitglied des Ethikbeirats des Deutschen Lotto- und Totoblocks habe ich mich selbstverständlich bei Suchtexperten über die Gefahr der Spielsucht bei hohen Jackpots informiert. Die Experten haben mich darüber unterrichtet, dass hohe Jackpots kurzfristig zu einer Zunahme der Spieler und Spielerinnen führt. Diese Zunahme ist aber nicht von Dauer, denn die Teilnehmer/innen-Zahl pendelt sich nach dem „Knacken“ des Jackpots sofort wieder auf Normalmaß ein.

Lotto gehört zu den ungefährlichsten Spielen nach Meinung aller Suchtexperten. Ein Grund dafür ist das Staatsmonopol, das eben gerade kein tägliches Spiel, keine stündlichen Wetten und kein Internetspiel zulässt. Deshalb befürworten die o.g. Experten, wie ich auch, die Beibehaltung des Monopols und damit das Verbieten privater Unternehmer mit ihren spielsuchtgefährdeten Angeboten.

Ihre Frage am Ende Ihres Briefes kann ich leider nicht beantworten, da ich sie nicht verstehe.

Mit freundlichen Grüßen

Renate Schmidt