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Frage von Manfred S. •

Frage an Renate Schmidt von Manfred S. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Schmidt,

Es ist ein Skandal, wenn in den Medien und Politikern von einem Gerechtigkeitsfaktor zwischen jung und alt gesprochen wird und dadurch ständig immer neue finanzielle Opfer von der älteren Generation gefordert werden. Hier werden bewusst, die Jungen gegen die Alten aufgehetzt.

Wir hätten keine Probleme mit der Rentenkasse, wenn nicht einseitig die Wiedervereinigung durch diese Sozialkasse bezahlt worden wäre. Auch die Finanzierung der Fremdrenten von zugewanderten deutschen Bürgern aus den Ostblock durch die Rentenkasse ist für mich ein Eklat. gegenüber der jetzigen deutschen Rentnern, die teilweise 40 Jahre und mehr ihre Beiträge geleistet hat. Diese Rentenzahlungen müssen vom Bundesfinanzminister aus einem anderen„ Spartopf „ entnommen werden.

Das gleiche Problem haben wir bei den Pensionen. Da wurde z. B. bei der Privatisierung der Deutschen Bundespost und Deutschen
Telekom beschlossen, dass die Aktiengesellschaften für die Zahlung der Pensionen auch Rücklagen schaffen. Diese Rücklagen im Wert von 18 Milliarden Euro wurden vom Bundesfinanzminister Eichel für 5 Milliarden Euro vor einigen Jahren verkauft und damit seine Haushaltslöcher stopfen zu können.

Für viele Politiker und selbst ernannte Wirtschaftsexperten, gibt es nur reiche Rentner und Pensionäre, die keine Lobby haben und somit auch leicht vom Staat zur Kasse gebeten werden können, um Steuergeschenke für BDI und BDA ( z.B. Absenkung des Steuersatzes um ca. 10% = 25 Milliarden Euro bis 2012 )usw. machen zu können.

Die Lebensmittel ( Milch,Brot usw. ) werden drastisch teuerer auch für Rentner und Pensionäre, doch das interessiert unsere Politiker überhaupt nicht.

Die ältere Generation wurde noch nie so einseitig zur Kasse gebeten, wie unter einer SPD – Regierung.

Mich würde Ihre Meinung zu meinem Schreiben interessieren und was die SPD zukünftig dagegen unternehmen wird?

Mit freundlichen Grüßen

M. Sollinger

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Her Sollinger,

natürlich weiß ich, dass nicht alle Rentner und Rentnerinnen auf Rosen gebettet sind. Dennoch ist die heutige Rentnergeneration in ihrer Gesamtheit deutlich weniger von Armut betroffen als alle vor ihr und auch deutlich weniger abhängig von Sozialhilfe als z.B. Kinder.
Wir müssen aufhören die Generationen gegeneinander auszuspielen das bringt nichts. Es ist eben keineswegs so, dass die Rentner immer einseitig belastet werden, es müssen alle Generationen an einem Strang ziehen, um gemeinsam die Probleme in Deutschland zu bewältigen.
Dass die Rentenerhöhung nicht so ausgefallen ist, wie viele Rentner es sich gewünscht hätten ist traurig, aber sie ist einfach derzeit nicht finanziell machbar.
Wir haben immer weniger junge Menschen, die für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Es ist leider nicht so wie häufig immer argumentiert wird, dass die jetzigen Rentner ihre Rente eingezahlt haben, sondern sie haben mit ihren Beiträgen die damalige Rentnergeneration finanziert. Dieses muss die heute arbeitende Generation auch wieder tun, nur dass sich die Relationen stark verändert haben. Dies trägt zu einer Verschärfung der Rentenproblematik bei. Man muss sich nur vor Augen führen: Meine Elterngeneration hat durchschnittlich etwa 6 Jahre lang Rente bezogen. Die heutige Rentnergeneration bezieht durchschnittlich 17 Jahre Rente. Nicht, dass Sie mich missverstehen: Es ist gut, dass die veränderten Lebensbedingungen dies ermöglichen, aber unser Rentensystem wird dadurch auf eine harte Probe gestellt.
Eine Erhöhung der Renten bedeutet direkt eine Belastung der derzeit arbeitenden Generation. Die muss aber gleichzeitig auch noch für ihre eigene Rente vorsorgen (z.B. durch eine Riesterrente), da wir uns derzeit in einem Systemwandel befinden, der von den Jüngeren verlangt, gleichzeitig für ihre eigene Rente zusätzlich vorzusorgen.

Durch den Beitritt der Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR in das bestehende Rentensystem wurden im übrigen die Rentenkassen nicht stark belastet. Der Bund zahlt aus dem Steueraufkommen jährlich zwischen 70 und 80 Mrd. Euro an einigungsbedingten Kosten. Die Kosten der DDR-Renten werden also steuerfinanziert und nicht aus den Rentenkassen beglichen.

Wie ich es eingangs schon erwähnt habe bringt es nichts, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Sie müssen auch berücksichtigen, dass die Armut von Kindern heute leider deutlich höher ist als die Armut von Rentnern. Auch dies ist eine Entwicklung der wir, die SPD, entgegensteuern. Die SPD tritt weiter dafür ein, dass wir eine Zukunft gestalten, die für alle Generationen ein lebenswertes Leben bietet.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt