Frage an Renate Künast von Thomas L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Künast,
heute bekam ich eine Mail von TASSO, wo auf einen Artikel vom 11.12.2008 in der Bildzeitung verwiesen wird, dass die bundeswehr zweifelhafte Tierversuche vornimmt. Wie ist Ihr Standpunkt dazu und was werden Sie im Bundestag dagegen tun?
Vielen Dank, Thomas List
Sehr geehrter Herr List,
bitte entschuldigen Sie die sehr späte Antwort. Der Artikel in der Bildzeitung ist uns bekannt. Meine Kollegin, die Bundestagsabgeordnete Undine Kurth hat zu der Frage der Tierversuche bei der Bundeswehr eine schriftliche Anfrage an die Bundesregierung bezüglich der Tierversuche der Bundeswehr gestellt. Durch die Bundesregierung wurden die Tierversuche bestätigt. Den Wortlaut der Frage sowie der Antwort finden Sie in der Bundestagsdrucksache 16/11584.
Grundsätzlich stehen wir dafür ein, Tierversuche ganz zu vermeiden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Tierschutzstandards national sowie auf EU-Ebene angehoben werden. Wir wollen, dass grausame, veraltete und untaugliche Tierversuche verboten werden. Dafür spricht auch, dass Ergebnisse aus Tierversuchen sind nicht sicher sind. Wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Tierversuchen überprüft haben, kamen zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass ein Tierversuch zur Erkennung krebserregender Substanzen nur in 46% der Fälle auf Ratten und Mäusen das gleiche Ergebnis erzielte. Wenn schon die Testergebnisse zwischen Mäusen und Ratten höchst unterschiedlich ausfallen, muss die Aussagekraft dieser Ergebnisse für den Menschen angezweifelt werden.
Wir sind zudem für das klare Verbot der Doppelung von Tests an Wirbeltieren sowie für die Einrichtung einer zentralen Datenbank, die konsultiert werden muss, bevor Tests durchgeführt werden.
Wenn Sie weiterhin an dem Thema Tierschutz und den Positionen von Bündnis 90/Die Grünen interessiert sind, dann schauen Sie einfach auf unserer Homepage nach unter www.gruene-bundestag.de dort unter "Themen A-Z" Stichwort "Tierschutz".
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen zu können und verbleibe mit
freundlichen Grüßen
Cordula Andrä
Büro Renate Künast