Frage an Renate Künast von Erich H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Werte Frau Künast,
was war so schlecht an einer Monarchie? Mein Opa schwärmte davon. Keine Einkommenssteuer, keine Mehrwertsteuer, Politiker kassierten nicht so schamlos an den Tankstellen und Abgeordnete erhielten unter Bismarcks Zeiten noch keine Diäten - traumhaft.
Bitte klären Sie mich auf! Bitte mit Fakten. Vorbilder hat das Volk leider auch nicht. Nicht einmal die hohe Staatsverschuldung kann sie begeistern!
Danke für eine Antwort.
Mit freundlichem Gruß
E. Humplik
Sehr geehrter Herr Humplik,
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen im Namen von Frau Künast gern beantworte.
Frau Künast steht zur parlamentarischen Demokratie, wie sie das Grundgesetz vorsieht. Die Geschichte zeigt, dass Ihr Großvater falsch gelegen hat. Übrigens nicht allein in der Frage der besten Regierungsform: Ihre Feststellung, in der deutschen Geschichte hätte es in Monarchien keine Einkommens- und Mehrwertsteuern gegeben, ist nicht richtig. Einkommenssteuern gab es bereits im 17. Jahrhundert und spätestens ab dem Jahr 1851 sprach man auch in Preußen von Einkommenssteuer. Die Vorläufer der Mehrwertsteuer entstanden bereits im 15. Jahrhundert. Die ersten Tankstellen in Deutschland gab es übrigens erst 1922, also nach dem Ende der letzten deutschen Monarchie.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Auskünften weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Rade
(Büroleiter)