Frage an Renate Künast von Brigitte S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Eine Ihrer Parteigenossinnen hat in den Nachrichten gesagt, dass die flüchtenden irakischen Christen in Deutschland aufgenommen werden müssen.
Ich hätte gern eine detaillierte Begründung dafür.
Ich bin der Meinung, dass Deutschland schon aus allen Nähten platzt, es ist sooooooooo eng hier, dass man kaum noch atmen kann. Auch den Flüchtlingen würde es sicher besser gehen, wenn sie in ein Land gingen, dass mehr Platz und damit auch mehr Freiheit hat und davon gibt es auf der Welt ja viele, z. B. Kanada, Australien, Neuseeland etc.
Also warum ausgerechnet das kleine, vollgestopfte Deutschland?
Sehr geehrte Frau Schmolke,
Sie wissen sicherlich aus den Medien, wie schlimm die Situation auch fünf Jahre nach der amerikanischen Intervention für die Menschen im Irak ist. Bis zu 4,5 Millionen Irakerinnen und Iraker sind in- und außerhalb Iraks auf der Flucht. Wir waren gegen den Irakkrieg - aber das heißt nicht, dass wir uns jetzt einfach zurücklehnen und der humantiären Katastrophe untätig zusehen könnten. Deshalb hat die grüne Bundestagsfraktion einen Antrag vorgelegt, der eine deutliche Verstärkung der Hilfe für die Flüchtlinge fordert. Dazu gehört auch eine Kontingentlösung für besonders schutzbedürftige Irakflüchtlinge. Dabei geht es nicht nur um Angehörige religiöser Minderheiten wie die Christen aus dem Irak, sondern ebenso um Traumatisierte, Kinder oder kranke Menschen, die unter keinen Umständen in den Irak zurückkehren können. Die Hilfe darf nicht an innenpolitischen Debatten in Deutschland scheitern. Statt eine Einigung auf EU-Ebene weiter zu vertagen, fordern wir deshalb die schnelle Umsetzung einer Kontingentlösung, um den am Schlimmsten von der Flüchtlingskatastrophe betroffenen Irakerinnen und Irakern effektiv helfen zu können. - Wir freuen uns, wenn auch andere Länder, die Sie erwähnen, Flüchtlinge aufnehmen, aber das ändert nichts daran, dass auch wir hier in Deutschland in der Pflicht stehen.
mit freundlichen Grüßen,
Bettina Jarasch
Vorstandsreferentin von Renate Künast MdB