Frage an Renate Künast von Walter D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Künast,
eine Frage zur Gleichberechtigung der Nationalitäten innerhalb der EU:
Wie stehen Sie dazu, dass in den letzten Jahren immer mehr dänische Bürger in unserer Stadt Immobilieneigentum zur Geldanlage erwerben, der Erwerb von Immobilien für EU-Ausländer in Dänemark aber daran gebunden ist, dass der Erwerber seinen Lebensmittelpunkt nach Dänemark verlegt?
Ich finde diese Ungleichheit empörend! Hier werden durch dänische Anleger oder gar Spekulanten die Preise des Wohneigentums hochgetrieben, während der dänische Markt abgeschottet wird!
Wie sollen wir EU-Bürger ein positives Verhältnis zur EU bekommen, wenn weiterhin solche Ungleichheiten toleriert werden?
Herzliche Grüße
Walter Halbinger
Sehr geehrter Herr Halbinger,
im Namen von Frau Künast danke ich für Ihre Frage.
Die Tatsache, dass dänische Bürger in Deutschland Immobilieneigentum als Geldanlage erwerben, der Erwerb von Immobilien für EU-Ausländer in Dänemark aber an einen Lebensmittelpunkt in Dänemark gebunden ist, sehen auch wir kritisch. Allerdings handelt es sich nicht um eine Frage der Gleichberechtigung von Nationalitäten, sondern um eine zwischenstaatlich zu regelnde Angelegenheit.
Wir dürfen nicht die historischen und wirtschaftspolitischen Hintergründe vergessen, die zu dieser Entwicklung geführt haben. Bis vor einigen Jahren mussten die Dänen verfolgen, wie Deutsche massenhaft Häuser an der dänischen Küste erwarben. Damals passierte genau das in Dänemark, was Sie heute für Deutschland beklagen: die Immobilenpreise wurden in die Höhe getrieben. Genau wie Sie heute waren damals die Dänen empört - zu Recht, wie wir finden.
Wir setzen uns dafür ein, dass solche Ungleichheiten in der Europäischen Union beseitigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Rade
(Büroleiter)