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Renate Künast
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Frage von Gabi U. •

Frage an Renate Künast von Gabi U. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Künast,

voran ein Artikel aus Linie1 Magazin f.d.Pfalz:

Lebensmitteltafeln rechnen erstmals mit einer Million Bedürftigen
Mehr als ein Drittel der Bedürftigen sind Arbeitslosengeld-II-Empfänger

Saarbrücken (ddp). In Deutschland werden in diesem Jahr so viele Bedürftige wie noch nie auf Lebensmittelspenden angewiesen sein. Nach einem Bericht der »Saarbrücker Zeitung« (Samstagausgabe) geht der Bundesverband der Tafeln erstmals von einer Million Menschen aus, die aus wirtschaftlicher Not heraus regelmäßig Unterstützung bei der Versorgung mit Nahrung benötigen werden.

Anfang 2007 waren es laut einer Erhebung des Verbandes noch 300 000 Bedürftige weniger, die Lebensmittel benötigten. Zugleich hat die Zahl der Tafeln in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Der Verband verzeichnet derzeit bundesweit 766 registrierte Tafel-Standorte, die Lebensmittel oder warmes Essen ausgeben oder soziale Einrichtungen beliefern. Rund 100 mehr als noch ein Jahr zuvor.

Mehr als ein Drittel der Bedürftigen sind laut Verband Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Zunehmend gehören auch Kinder zu den Kunden: Im vergangenen Jahr betrug ihr Anteil knapp 25 Prozent. Da die Zahl der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen steigt, werden laut Verband auch immer mehr »Kinder-Tafeln« gegründet, um auf die speziellen Bedürfnisse eingehen zu können.

Meine Frage: W a s gedenkt die Bundesregierung und w a n n zu tun, diesen menschenunwürdigen Zuständen (60 Jahre nach dem Krieg, und nach harter Arbeit der Menschen) endlich ein Ende zu bereiten???

Gabi Ullmann

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Ullmann,

im Auftrag von Renate Künast danke ich Ihnen für Ihre Frage. Was die Bundesregierung hier zu tun gedenkt, haben wir sie auch gefragt. Welche konkreten Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um den Ernährungsstatus bei Kindern aus Familien mit niedrigem Sozialstatus zu verbessern? Die Antwort der Bundesregierung finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/068/1606873.pdf

Wir Grüne sagen: Eine gesunde Lebensweise und Esskultur fangen in der Kinderzeit an. Deshalb ist die Verpflegung an Schulen und Kindertagesstätten von zentraler Bedeutung. Dem Einzelnen stehen teilweise nur sehr geringe Mittel für eine gesunde Ernährung zur Verfügung. Für ein Kind von Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger sind genau 2,71 Euro für Essen vorgesehen. Für eine ausgewogene Mischkost müsste es mindestens ein Euro mehr am Tag sein, ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund aus 2006. Und um am Schulessen teilzunehmen sind weitere Zuschüsse erforderlich, um allen Schülerinnen und Schülern unabhängig vom Geldbeutel mindestens eine gesunde Mahlzeit am Tag zu garantieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Katrin Langenbein

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