Frage an Renate Künast von karl z. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Künast:
Mit der erfolgreichen Entzifferung der genetischen Code, hat das ‚US National Human Genome Research Institute’ im April 2003, weltweite Anerkennung als führende Autorität in der Molekular-biologie erworben. Dasselbe Institut hat im Juni 07, Ergebnisse einer 4-jährigen Folgestudie veröffen-licht: URL www.genome.gov/25521554 (zus. gefasste Uebers.)„Sie verlangt eine tiefgreifende Revision der bisherigen Ansichten über Gene und deren Wirkungsweise. a)Bisher wurden nur die DNA Sequenzen Gene genannt, welche Proteine kodieren. b) Die neue Studie ergab ein komplexes Netzwerk in dem nicht-Protein-kodierende Gene, in noch nicht verstandener Weise zusammen wirken. c) Um zu verstehen wie sie zusammen arbeiten und zu Gesundheit oder zu Krankheit beitra-gen, müssen die Forscher erst noch lernen den Sinnesinhalt genetischer Information zu verstehen.“
Gefährliche Nebenwirkungen, wie z.B. virale Seuchen und Un-fruchtbarkeit der Bevölkerung sind deshalb vorprogrammiert.
Genforschung geschieht im Nano Bereich (1 nano/m = 1 milliardstel m). Da dürfen erste Fehlschlüsse nicht überraschen. Aber sie müssen berichtigt werden. Z.B. Geringschätzung der Naturordnung. In der ersten Studie, 2003, wurde behauptet, das Erbgut einer Art bestünde zu 80% aus Müll ! Mit solchem Unwissen, behaupten die Agro-Konzerne, Monsanto, Dupont und Syngenta die Erde der Welt ertrag-reicher zu machen und arme Bevölkerungen vor dem Hungertod zu retten. Mit der Macht des Großkapitals kaufen sie Patente auf das Leben der Natur. Dann machen sie die Bauern mit Zwangs-verträgen für Saatgut und Kunstdünger abhängig und bedrohen die Existenz. von Imkern.
Herr B.M. Seehofer hat nichts gelernt aus den Nebenwirkungen des Kontergans. Indem er die Fakten der obigen Studie in seiner Gesetzesvorlage ignoriert, handelt er undemokratisch und unaufrichtig.
Warum benutzen die Bündnis/Grünen die URL www.genome.gov/25521554 Argumente nicht gegen das neue Gesetz?
Frdl. Karl Zimmerman
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bündnis 90/ Die Grünen wenden sich gegen die gentechnische Veränderung von Pflanzen für den Nahrungs- und Futtermittelgebrauch. Die Risiken gentechnischer Veränderungen sind - darauf verweisen Sie ja auch in Ihrer Mail - zu wenig bekannt und die genetischen/epigenetischen Zusammenhänge sowie die Funktionen der genannten nicht-codierenden Bereiche im Genom zu wenig untersucht.
Wir fordern die konsequente Einhaltung des Vorsorgeprinzips im Gentechnikrecht, wonach zunächst bewiesen werden muss, dass Produkte für Mensch, Tier und Umwelt ungefährlich sind. Derzeit berufen sich die Saatgut-Konzerne Monsanto, BASF und Syngenta darauf, dass das Risiko von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht nachweisbar sei. Wir sagen: "Nicht-bekannt" ist nicht gleichzusetzen mit "nicht-gefährlich", höchstens mit "nicht-untersucht". Die Auswirkungen gentechnisch veränderter Organismen auf die Umwelt sind bisher überhaupt nur bei etwa einem Prozent der weltweiten experimentellen Freisetzungen untersucht worden. Und zu den untersuchten Risiken gentechnisch veränderter Nahrungsmittel kann man bisher weltweit noch nicht einmal auf rund zehn wissenschaftlich anerkannte Studien von unabhängigen Instituten zurückgreifen.
Für eine Gentechnik-freie Landwirtschaft treten, wie die Grünen, auch Umweltverbände, die Mehrzahl der Verbraucherinnen und Verbraucher, und im übrigen auch die Mehrheit der Bauern ein, da sie gesundheitliche Schäden und langfristig auch wirtschaftliche Einbußen befürchten.
Mit freundlichen Grüßen,
Renate Künast