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Renate Künast
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Frage von Norman-Patrick F. •

Frage an Renate Künast von Norman-Patrick F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Künast,

Sie rufen zum einen zum Kauf von ausländischen Hybrid-Fahrzeugen auf und zum anderen zum Verbot von StandBy-Geräten. Da stellen sich für mich einige Fragen.
Natürlich ist es gut die Autoindustrie zum Umdenken zu bewegen und neue Technologien ein zu setzen. Was ich allerdings fragwürdig finde, als Politiker Werbung für ausländische Produkte zu machen, da solche Werbung, egal unter welchem Grundsatz, Arbeitsplätze in Deutschland gefährden.
Zweitens stellt sich bei mir die Frage, beim Vorschlag zum Verbot von StandBy-Geräten, wie Sie es schaffen möchten, sollten die Geräte abgeschaltet werden, die so genannten Leistungsspitzen ab zu decken. Es würde durch die Abschaffung zwar Tagsüber der Energieverbrauch eingespart werden, allerdings Abends wären die so genannten Leistungsspitzen wieder da. Daher finde ich auch die Aussage fragwürdig, hiermit zwei Atomkraftwerke dauerhaft ein zu sparen, da die Stromspitzen weiterhin abgedeckt werden müssten. Einzige Alternative wäre der Zukauf von Strom aus dem Ausland (meist Atomenergie).
Und bevor man von Verboten spricht, stelle sich die Frage, woher sich die Politik das Recht nimmt, mich als mündigen Bürger in meiner Entscheidungsfreiheit ein zu schränken und gleich mit Verboten zu gängeln. Sollte nicht jeder Bürger für sich selbst entscheiden. Und glauben Sie mir eins, bei steigenden Energiekosten versucht man überall ein zu sparen. Wäre es nicht besser sich in der Welt nach alternativen Systemen um zu sehen. Wie z.B. Japan, wo neue Technologien, die Energieeffizienter sind, als Standard deklariert werden, so das alle andere Unternehmen dazu gezwungen werden nach zu ziehen???

Mit freundlichen Grüssen

Norman Franz

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Sehr geehrter Herr Franz,

auch Branchenkenner weisen darauf hin, dass es darum gehen muss, den Entwicklungsvorsprung von Toyota aufzuholen. Wir können gegenwärtig in den USA beobachten, wie fehlende Innovationsbereitschaft Arbeitsplätze auch in der Autoindustrie gefährdet. Der Weckruf für die deutsche Automobilindustrie, die aus grüner Sicht wichtige Innovationstrends wie den Hybridantrieb verschläft, hat übrigens funktioniert. Es wird über das Auto der Zukunft diskutiert und die deutschen Hersteller haben sich bereits bewegt. Renate Künast ist der festen Überzeugung, dass die deutsche Automobilindustrie in der Lage ist, die klimaverträglichsten Fahrzeuge der Welt zu bauen, wenn die Konzernvorstände diese Vorgabe machen. Einige positive Ansätze, z.B. die Blue-Motion-Reihe bei Volkswagen sind schon zu beobachten.

Eine Einschränkung der Wahlfreiheit der Kunden bei einem Verbot von Standby-Geräten scheint mir persönlich nicht gegeben. Das durch das Abschalten der Geräte Strom gespart werden kann, ist eindeutig, diese Strommenge entspricht tatsächlich der Leistung von zwei AKWs. Und je weniger AKWs wir in Deutschland haben, um so besser, das zeigen die aktuellen Vorfälle im AKW Krümmel wieder deutlich.

Mittlerweile gibt es mehrere Untersuchungen (u.a. ISUSI, WBGU), die belegen, dass wir die wegfallenden Atomkraftwerke vollständig durch Erneuerbare Energien ersetzen können. Dennoch wird weiter das Gegenteil behauptet. Dabei muss man nur die Realität betrachten: In den letzten Jahren wurden sämtliche abgeschaltete Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke durch Strom aus Wind-, Biomasse- und Solaranlagen ersetzt. Zugleich haben sich diese Technologien rasant weiterentwickelt.

In der Jahressumme ist Deutschland seit Jahren Nettoexporteur von Strom. Daran wird sich auch durch die Energiewende nichts ändern. Im Gegenteil hat Frankreich bei Rekordhitzen wie zuletzt 2003 und 2006 wieder deutschen Solarstrom importieren müssen, da ihnen ausreichend Kühlwasser für den Weiterbetrieb ihrer AKW fehlte. Deutschland hat 2006 einen Exportüberschuss von 20 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt - so viel wie die Erzeugung der drei Atomkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1 und Brunsbüttel zusammen. Rein rechnerisch laufen diese drei Schrottmeiler also nur fürs Ausland.

Wir bleiben beim Ausstieg, Atomkraft ist teuer, gefährlich und ersetzbar!

Mit freundlichen Grüßen,
Katrin Langenbein

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