Frage an Renate Künast von Thomas M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Künast, in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland gilt die Entscheidung & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen die auf der Warteliste stehen. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?
Sehr geehrter Herr M.,
wir danken Ihnen für Ihre Frage.
Die Widerspruchslösung hält Renate Künast für ethisch nicht vertretbar. Aber: Organspende rettet Leben. Deshalb müssen die Strukturen verbessert werden, die Organspenden ermöglichen.
Renate Künast tendiert zum Vorschlag von Kollegin Dr. Kirsten Kappert-Gonther. Sie schlägt vor, ein Organspenderegister einzuführen. Alle Bürger*innen sollen regelmäßig informiert und gebeten werden, sich mit einer Entscheidung („Ja“, „Nein“, „Weiß nicht“) einzutragen. Außerdem müssen Sie können sich selbstständig eintragen und ihre Entscheidung jederzeit verändern können. Außerdem müssen die strukturellen Defizite behoben werden. Die Abläufe in Kliniken müssen dafür beispielsweise verbessert werden.
Sie erwähnen den „Organspendeweltmeister“ Spanien: Dort wird nicht mit einer Widerspruchslösung gearbeitet. In Frankreich und Lettland sank die Zustimmung zur Organspende sogar nach Einführung der Widerspruchslösung. Stattdessen setzt Spanien auf eine Verankerung in der medizinischen Ausbildung und betont, dass die Grundlage für das große Vertrauen der Bevölkerung gerade die Freiwilligkeit sei.
In der Plenardebatte vom 28. November 2018 wurde intensiv über das Thema Organspende debattiert. Falls Sie einige der Redebeiträge nachlesen möchten, finden Sie das Plenarprotokoll hier: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19067.pdf#P.7583
Mit freundlichen Grüßen
Team Renate Künast
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