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Renate Künast
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Frage von Herbert H. •

Frage an Renate Künast von Herbert H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Künast,

Nach der Teilnahme Thilo Sarazzins in Günter Jauchs Sendung haben Sie im Bundestag geäussert: "Nationalistischer Unsion von Sarrazin passt nicht zum Bildungsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders".

Die Zensur zum ESM, zur Eurorettung scheint bei den öffentlich rechtlichen Sendern Methode zu haben: die öffentlich rechtlichen Medien berichten ja auch so gut wie gar nicht über andere Kritiker der Eurobonds, oder des ESM. So zum Beispiel erfolgte so gut wie keine Berichterstattung über andere Organisatonen, die sich gegen den ESM ausgesprochen haben, z.B. die Freien Wähler, den Bund der Steuerzahler nur um einige zu nennen. Auch wird wohl über die Gegenfinanzierung der Eurorettung (Soziale Einschnitte?) nicht berichtet.

Meine Fragen: Soll der Bürger durch öffentlich-rechtliche Sender in eine bestimmte Richtung "gebildet" werden - anstatt allumfassend informiert zu werden? Nach welchen Kriterien sollen die öffentlich-rechtlichen Sender die Informationen zur Euro-Rettung filtern?

mit freundlichen Grüßen,
Huber

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Huber,

auch wenn ich nicht von Zensur sprechen würde, kann ich Ihren Unmut über einzelne Berichterstattungen bei den Öffentlich-Rechtlichen nachvollziehen, auch ich habe mich kritisch bzgl. der Wahrnehmung des Bildungsauftrages durch die Öffentlich-Rechtlichen geäußert. Dennoch ist es so, dass die Politik - glücklicherweise und ganz zu Recht - keinen Einfluss auf das öffentlich-rechtliche Programm hat. Dieses gestalten die Rundfunkanstalten wegen der geltenden Staatsferne selbst, eine lediglich anregende oder hin und wieder korrigierende Funktion bzgl. der grundsätzlichen Ausrichtung haben die öffentlich-rechtlichen Gremien wie die Rundfunkräte oder der Fernsehrat beim ZDF. Es ist sicherlich sinnvoll, dort zurückzumelden, wenn eine Berichterstattung als nicht ausgewogen empfunden wird. Vonseiten der Politik bleibt uns, zu mahnen und hin und wieder zu kritisieren.

Mit freundlichem Gruß

Renate Künast

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Sehr geehrter Herr Huber,

auch wenn ich nicht von Zensur sprechen würde, kann ich Ihren Unmut über einzelne Berichterstattungen bei den Öffentlich-Rechtlichen nachvollziehen, auch ich habe mich kritisch bzgl. der Wahrnehmung des Bildungsauftrages durch die Öffentlich-Rechtlichen geäußert. Dennoch ist es so, dass die Politik - glücklicherweise und ganz zu Recht - keinen Einfluss auf das öffentlich-rechtliche Programm hat. Dieses gestalten die Rundfunkanstalten wegen der geltenden Staatsferne selbst, eine lediglich anregende oder hin und wieder korrigierende Funktion bzgl. der grundsätzlichen Ausrichtung haben die öffentlich-rechtlichen Gremien wie die Rundfunkräte oder der Fernsehrat beim ZDF. Es ist sicherlich sinnvoll, dort zurückzumelden, wenn eine Berichterstattung als nicht ausgewogen empfunden wird. Vonseiten der Politik bleibt uns, zu mahnen und hin und wieder zu kritisieren.

Mit freundlichem Gruß

Renate Künast

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