Frage an Renate Künast von Jenny P. bezüglich Frauen
Liebe Frau Künast
Anti-Diskriminierung ist ein wichtiges Thema in der heutigen Arbeits- und Lebenswelt. U.a. sind zwischenzeitlich nach dem AGG Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts wie bei Ausschreibungen verboten.
Gestern hat bei Ihnen die Wahl zu einem Landesparteirat stattgefunden ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,823545,00.html ), zu dem es fünf gesetzte Plätze, acht Plätze für Frauen und acht Plätze für alle gibt. Wie ist ein solches Vorgehen mit dem AGG vereinbar? Warum diskriminieren die Grünen immer noch anhand geschlechtlicher Merkmale?
Sehr geehrte Frau Park,
vielen Dank für ihre Nachricht. Als Bündnis 90/Die Grünen setzen wir uns schon lange für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Frauen sind mittlerweile besser ausgebildet als Männer, verdienen aber immer noch im Durchschnitt 22% weniger in diesem Land. Daher fordern wir unter anderem eine gesetzliche Quote für Frauen in Aufsichtsräten, um wirkliche Chancengleichheit herzustellen. Als Grüne gehen wir mit positivem Beispiel voran und besetzen unsere Ämter und Wahllisten mit mindestens der Hälfte mit Frauen, die so genannte "50+" - Regelung. Wir sehen dies als notwendige Maßnahme an, um die eklatante und strukturelle Benachteiligung von Frauen auszugleichen. Wenn Sie sich die Geschlechterquoten der verschiedenen Bundestagsfraktionen ansehen, liegen Bündnis 90/Die Grünen mit einem Frauenanteil von 54,4% teilweise sehr deutlich vor den anderen Fraktionen. Zahlen wie diese bestärken uns in dieser Regelung.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Künast