Frage an Renate Künast von Michelle S. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Künast,
wieso unterstützt die Grünen, nur die Familien, die ihre Kinder schon frühzeitig in die Kinderkrippe schicken. Ich selber sehe keine Wahlfreiheit darin, nur diese Familien richtig zu unterstützen und die, die ihre KInder selber erziehen und die meisten können es auch gut in einer gewissen Weise fallen zu lassen. Selbst in Schweden gibt es ein Betreuungsgeld und auch in Frankreich bleiben immer mehr Frauen (oder auch Männer) zuhause, wenn ihre Kinder noch klein sind.
Mit freundlichen Grüßen
Michelle Schindler
Sehr geehrte Frau Schindler,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Wir Grüne lehnen das auch in der Regierungskoalition umstrittene Betreuungsgeld ab. Aus unserer Sicht und auch aus Sicht zahlreicher Experten setzt das Betreuungsgeld die falschen Anreize. Ich will Ihnen gerne unsere genauen Gründe darlegen, warum wir das Betreuungsgeld ablehnen. An erster Stelle steht, dass das Betreuungsgeld gerade keinen Beitrag zur Wahlfreiheit für Frauen darstellt, so wie es dessen Befürworter gern glauben machen wollen. Echte Wahlfreiheit ist erst dann hergestellt, wenn Eltern genügend qualitativ hochwertige und gebührenfreie bzw. kostengünstige Ganztagsbetreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Bildungspolitisch ist das Betreuungsgeld widersinnig. Zahlreiche erziehungswissenschaftliche und entwicklungspsychologische Studien belegen immer wieder den hohen Wert frühkindlicher Bildung. Insbesondere für bildungsferne und zugleich einkommensschwache Eltern bietet das Betreuungsgeld einen starken Anreiz, auf den Kitabesuch zu verzichten und die Geldleistung in Anspruch zu nehmen. Damit werden die Bildungschancen von sozial schwachen Kindern zusätzlich verringert. Auch geschlechterpolitisch ist das Betreuungsgeld ein Fiasko. Es bleiben überwiegend Frauen zuhause, was ihnen einen späteren Wiedereinstieg in den Job erschwert. Das Betreuungsgeld steht im Widerspruch zu einer auf bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben zielenden Politik. Die geschätzten 1,6 bis 2,4 Milliarden Euro, die das Betreuungsgeld jährlich kosten würde, gehören für uns Grüne sinnvoll in den Ausbau und die Qualität frühkindlicher Bildung.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Künast
Sehr geehrte Frau Schindler,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Wir Grüne lehnen das auch in der Regierungskoalition umstrittene Betreuungsgeld ab. Aus unserer Sicht und auch aus Sicht zahlreicher Experten setzt das Betreuungsgeld die falschen Anreize. Ich will Ihnen gerne unsere genauen Gründe darlegen, warum wir das Betreuungsgeld ablehnen. An erster Stelle steht, dass das Betreuungsgeld gerade keinen Beitrag zur Wahlfreiheit für Frauen darstellt, so wie es dessen Befürworter gern glauben machen wollen. Echte Wahlfreiheit ist erst dann hergestellt, wenn Eltern genügend qualitativ hochwertige und gebührenfreie bzw. kostengünstige Ganztagsbetreuungsplätze zur Verfügung stehen. Bildungspolitisch ist das Betreuungsgeld widersinnig. Zahlreiche erziehungswissenschaftliche und entwicklungspsychologische Studien belegen immer wieder den hohen Wert frühkindlicher Bildung. Insbesondere für bildungsferne und zugleich einkommensschwache Eltern bietet das Betreuungsgeld einen starken Anreiz, auf den Kitabesuch zu verzichten und die Geldleistung in Anspruch zu nehmen. Damit werden die Bildungschancen von sozial schwachen Kindern zusätzlich verringert. Auch geschlechterpolitisch ist das Betreuungsgeld ein Fiasko. Es bleiben überwiegend Frauen zuhause, was ihnen einen späteren Wiedereinstieg in den Job erschwert. Das Betreuungsgeld steht im Widerspruch zu einer auf bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben zielenden Politik. Die geschätzten 1,6 bis 2,4 Milliarden Euro, die das Betreuungsgeld jährlich kosten würde, gehören für uns Grüne sinnvoll in den Ausbau und die Qualität frühkindlicher Bildung.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Künast