Frage an Renate Künast von Fiona N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Künast,
wie stellen Sie sich das mit den doppelten Abiturjahrgängen an den Universitäten vor? Die Unis platzen ja jetzt schon aus allen Nähten, es herrscht Raummangel und es gibt zu wenig Dozenten. Und jetzt kommen noch mehr Studenten. Was ist ihr Plan, um dem entgegenzuwirken?
Viele Grüße
Fiona Natter, 21 Jahre
Die Frage wurde gestellt im Rahmen der Aktion duhastdiemacht.de, die u.a. von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Jugendportal des Deutschen Bundestags "Mitmischen.de" und dem Förderprogramm der Europäischen Union "JUGEND IN AKTION" unterstützt wird. duhastdiemacht.de will das demokratisches Bewusstsein bei Jugendlichen fördern und ihre Bereitschaft zum Engagement stärken. Gefördert wird das Portal von der Robert Bosch-Stiftung.
Sehr geehrte Frau Natter,
Bereits jetzt gibt es Jahr für Jahr einen großen Studienplatzmangel. Der nun zu erwartende Ansturm auf die Hochschulen in Folge der doppelten Abiturjahrgänge und des Aussetzens der Wehrpflicht stellt die Hochschulen vor große Herausforderungen. Leider hat die rot-rote Regierung versäumt, das längst bekannte Problem rechtzeitig anzugehen. Durch den Hochschulpakt sind zwar mehr Plätze für Studienanfänger geschaffen worden, doch sind diese zum einen unterfinanziert und zum anderen verschiebt sich damit die Problematik auf den Übergang vom Bachelor zum Master. Denn da greift der Hochschulpakt mit mehr Geld für Studienanfängerplätze nicht mehr.
Wir Grüne wollen das Berliner Hochschulgesetz modernisieren und die Finanzierung der Hochschulen anhand ihrer Bedarfe neu berechnen. Dazu gehört auch eine ehrliche Neuberechnung des Bedarfs an Studienplätzen. Dabei müssen jahrelang aufgeschobene Probleme wie alte Pensionslasten, nicht getätigte Investitionen und Schattenhaushalte gelöst werden. Wir wollen eine solide Grundfinanzierung der Hochschulen und eine verlässliche Kofinanzierung bei Drittmittelprojekten um den kommenden Ansturm auf die Hörsäle gut zu bewältigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Renate Künast