Frage an Renate Künast von Eckhard R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Künast.
Die Grünen haben die Volksinitiative "Schule in Freiheit" genau wie die FDP unterstützt. Die Initiative forderte volle finanzielle Förderung durch den Staat für alle Privatschulen und fast völlige Freiheit für diese Schulen.
Ich bin der Meinung, dass eine demokratische Gesellschaft eine Schule für alle Kinder erfordert. Diese kan m.E. nur eine staatliche Schule sein, denn Privatschulen erlauben es Gruppen unserer Gesellschaft, ihre Kinder getrennt von anderen Grfuppen der Bevölkerung auszubilden. Das zeigen die Schulsystem der anglischen Länder.
Wie ist Ihre Position zu diesem Thema?
Sehr geehrter Herr Rieke,
vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Schulen in freier Trägerschaft. Meine oberste Priorität ist es, die Qualität an öffentlichen Schulen zu verbessern und an allen öffentlichen Schulen die Standards zu sichern, so dass alle Eltern ihre Kinder mit gutem Gewissen dort hinschicken können. Wir wollen kein Kind und keine Schule zurücklassen. Deswegen werden wir Mittel und Förderung dort konzentrieren, wo die Probleme besonders groß sind.
Schulen in freier Trägerschaft können auch dazu beitragen, dass unser Schulsystem insgesamt besser wird. Diese Schulen werden häufig mit viel bürgerschaftlichen Engagement aufgebaut und betrieben. Wir wollen ihnen nicht das Wasser abgraben, sondern Planungssicherheit geben. Besonders wichtig ist es uns Grünen, die soziale Selektion zu vermeiden. Durch Schulgebühren werden faktisch jedoch Kinder aus Familien mit geringem Einkommen ausgeschlossen oder abgeschreckt. Deswegen wollen wir ein Modell prüfen, bei dem die Erhöhung der Finanzierung der gemeinnützigen Schulen in freier Trägerschaft nur dann möglich ist, wenn sie eine ausgewogene soziale Mischung nachweisen und auf Schulgeld verzichten. Für die Öffnung von Freien Schulen ist es wichtig, dass Schulen in freier Trägerschaft sich dazu verpflichten, Kinder aus dem direkten Wohnumfeld ohne Auswahl aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Künast