Frage an Renate Künast von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Künast,
in der Überschrift Ihres aktuellen "Zeit"-Interviews ist Ihre Aussage "Wir müssen den Islam einbürgern" platziert.
Können Sie hierzu bitte - wenn auch nur grob - sagen, wie Sie sich das in etwa vorstellen?
Soll sich unsere Gesellschaft dem Islam anpassen oder soll sich der Islam so ändern, daß er mit unserem Gesellschaftsmodell kompatibler wird?
Wenn Sie eher letzteres meinen, erlauben Sie bitte eine Zusatzfrage: Was macht Ihnen Hoffnung, daß dies jemals möglich sein könnte?
Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Michael Bilharz
Sehr geehrter Herr Bilharz,
den Islam einzubürgern, bedeutet auf eine rechtliche Gleichstellung des Islam hinzuarbeiten.
Ziel ist es, die religiösen Bedürfnisse von MuslimInnen in Deutschland genauso zu berücksichtigen, wie die von hier lebenden christlichen oder jüdischen Gläubigen.
Dazu zählt die Ausbildung von Imamen in hiesigen Hochschulen und die Gewährleistung von islamischem Religionsunterricht an Schulen.
Selbstverständlich müssen sich zu diesem Zweck beide Seiten - Islam und Gesellschaft - aufeinander zu bewegen.
Mehr Details zum Thema Islam einbürgern finden Sie übrigens auf S. 14 des Integrationsvertrages (aus 2006) unserer Bundestagsfraktion:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/archiv/dokbin/126/126678.fraktionsbeschluss_integration.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Team Renate Künast