Frage an Renate Künast von Thomas M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Künast,
im Wahlkampf 2009 haben sich die Grünen gegen genbehandelte Lebensmittel ausgesprochen. Das war ein eindeutiges Statement. Leider muss ich aber feststellen, dass gerade grüne Politik unter Ihnen als frühere Landwirtschaftsministerin den genbehandelten Produkten erst den Markt im großen Umfang eröffnet hat, nämlich über die Futtermittel. Im Zuge der BSE Krise, die Sie seinerzeit ins Amt beförderte, haben Sie sich gegen sämtliche tierischen Zusätze in Futtermitteln ausgesprochen und ein entsprechendes Verbot vorangebracht. Da aber Proteine in Futtermitteln unerlässlich sind, mussten andere Inhaltsstoffe gefunden werden. Dafür bot sich Soja an, welches seitdem massenhaft aus den USA importiert wird. Dieses Soja ist genbehandelt. Es findet sich also auch im Hühnerfutter. In meiner Freizeit gehe ich der Rassegeflügelzucht nach und zwar auch um Eier und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung in Eigenverantwortung zu erzielen. Ich finde kein Futter ohne genbehandeltes Soja. Biofutter ist mir zu teuer und auch hier nicht erhältlich. Hühner sind Allesfresser. Warum wurde seinerzeit bei den Futtermitteln nicht nach den Tierarten differenziert? Das Rinder keine Fleischfresser sind ist klar und hier wurde das Verbot auch richtigerweise umgesetzt, aber Hühner? Hat grüne Politik nicht erst den Weg für genbehandelte Produkte in nahezu allen unseren Lebensmitteln geöffnet? Finden Sie es nicht befremdlich, geGen im Wahlkampf anzutreten?
Vielen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Müller.