Frage an Renate Künast von Thomas S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Künast,
ich beziehe mich auf die Frage von Herrn Thorsten Bühligen vom 26.06.2009 und Ihrer dazu gegebenen Antwort vom 25.09.2009.
Vorab ein Wort dazu, wie heutzutage unserem Finanzsystem Geld entsteht:
„Geld entsteht aus einer Schuldverpflichtung.“
„Ohne Schuldverpflichtung, kein Geld.“
Bitte lassen Sie dies erst einmal "sacken" und geben Sie den Sätzen Zeit zu wirken.
Anders formuliert: Hätte der Staat keine Schulden, so gäbe es kein Geld.
Auf seine Schuld X muß der Staat Zinsen zahlen. Der als Geld im gesamten System vorhandene Betrag ist aber nur der Betrag X und nicht (X+Zinsen). Die Zinsen existieren also noch nicht als Geld. Sie können nur durch die Neuaufnahme einer Schuld (auf welche dann leider wieder Zinsen erforderlich sind) geschaffen werden. Daraus ergibt sich ein ZinsesZins-Problem.
Aus der oben beschriebenen Zinsproblematik ergibt sich der Zwang unserer Wirtschaft zum Wachstum (damit verbunden: die Ausbeutung von Rohstoffen und vor allem die Uweltverschmutzung).
Zu dieser Thematik gibt es einen empfehlenswerten Vortrag von Herrn Professor Binswanger, dem Doktorvater von Herrn Ackermann/Dt.Bank
( http://www.postwachstumsoekonomie.org/Binswanger-Vortrag-OL.pdf )
Meine Frage an Sie, Frau Künast.
Wenn dieser Zwang zum Wachstum auch die tiefere Ursache für Umweltverschmutzung ist, sollte es dann nicht ein höchst dringliches Thema für die Grünen sein, Alternativen zu diesem Geld-/Finanzsystem zu finden?
Ein Zitat von Henry Ford zum Abschluß:
“It is well enough that people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning. The one aim of these financiers is world control by the creation of inextinguishable debt.”
Eine ausführlichere Nachricht habe ich über Ihre Web-Site an Sie geschickt. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese und auch den oben erwähnten Vortrag von Herrn Binswanger lesen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schuck