Frage an Renate Dodell von Thomas Z. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Werte Frau Dodell,
tausende Landkreis-Bewohner sind auf das wochentägliche Pendeln angewiesen, sei es zur Ausbildung, zum Studium oder zur Arbeit.
Für die Bewohner des gesamten Landkreises WM-SOG ist eine Verbesserung der Pendlersituation (sowohl Pkw-Verkehr Richtung München als auch eine verbesserte Bahnanbindung Richtung München) von entscheidender Bedeutung.
Beim Straßenverkehr sehe ich da die Thematik „Verbesserte Anbindung an den Autobahnring A 99“, sowie „Neubau von Ortsumfahrungen für stark belastete Ortsdurchfahrten“.
Beim Schienenverkehr möchte ich v.a. die Bahnstrecken WM – München, Schongau – WM und Kochel – Tutzing ansprechen.
Aber auch die Ski-WM 2011 in GAP ist zu betrachten.
Jetzt meine konkrete Frage mit der Bitte um konkrete Antworten:
1. Wo sehen Sie Bedarf zur Korrektur ?
2. Was wollen Sie gezielt unternehmen, um die vorhandenen Missstände zu beseitigen, bzw. zu verbessern ?
Besten Dank für Ihre Antwort !
Sehr geehrter Herr Zedelmayr,
herzlichen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworte.
Zum gesamten Thema Bahn im Werdenfels-Takt darf ich auf meine ausführliche Antwort in diesem Forum vom 12.08.2008 an Herrn Nützel verweisen.
Zum Thema Straßenanbindung:
In der Tat liegt (mit Ausnahme des östlichen Bereiches um Penzberg) der gesamte Landkreis Weilheim-Schongau im "Windschatten" der beiden Autobahnen A 95 und A 96.
Eine bessere Anbindung ist seit vielen Jahren mein Anliegen.
Im westlichen Landkreis gelingt dies nicht zuletzt wegen der hartnäckigen Initiative von Altlandrat Luitpold Braun über Jahre hinweg nun zusehends durch den streckenweisen Ausbau der B 17 Richtung Landsberg. Dieser Ausbau ist teilweise bereits realisiert und wird Zug um Zug fortgeführt. Gemeinsam mit der gegenwärtig im Bau befindlichen Westumfahrung von Landsberg wird die Anbindung aus dem Raum Peiting-Schongau dadurch deutlich besser und schneller.
Die Verbesserung der Anbindung zur A96 bzw. A 99 aus Weilheim hängt zum einen vom Fortschritt der Westumfahrung von Starnberg ab. Hier habe ich mich erst kürzlich im Straßenbauamt Weilheim über den aktuellen Stand informiert. Die Planungen dafür sind weitgehend fertig, auch die Beschlüsse durch den Kreistag Starnberg sind positiv erfolgt. Die erforderlichen Maßnahmen müssen nun durch die Regierung von Oberbayern planfestgestellt werden - das kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Genauso ist aber auch der abschnittsweise Ausbau der B 2 Richtung Starnberg notwendig. Auch dazu gibt es - nach meiner Initiative aus dem Jahr 2002 - Planungen des Straßenbauamtes, die jedoch leider aufgrund vieler vorrangiger Vorhaben in unserer Region (z.B. Ortsumfahrung Peißenberg, Hohenpeißenberg) nicht mit voller Kraft bearbeitet werden können. Dazu kommt, dass die an der Strecke liegenden Gemeinden an den Planungen mit beteiligt sind und teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Umsetzung haben.
Ich bin aber überzeugt davon, dass wir auch hier vorankommen.
Und zum Dritten engagiere ich mich sehr für die Ortsumfahrung von Pähl, damit der Verkehr in Richtung Herrsching und A 96 besser laufen kann.
Hierzu wird es nach mehreren Gesprächen im Straßenbauamt am Freitag dieser Woche einen Ortstermin geben, weil für die Anbindung der Ortsumfahrung Richtung Raisting noch unterschiedliche Vorstellungen existieren.
Auch hier bin ich zuversichtlich, dass nach abschließenden Naturschutz-Kartierungen zur Zweifarbfledermaus die Planfeststellung vorankommt. Und wenn keine Klage gegen die neue Trasse erfolgt, können wir nach Genehmigung der Regierung auch zügig an die Umsetzung herangehen.
Sehr geehrter Herr Zedelmayr, Sie sehen also, dass all diese Verbesserungen sehr detaillierte Verhandlungen aller Beteiligten voraussetzen. Und dann müssen all diese Maßnahmen auch noch solide finanziert werden.
Dazu hat Bayerns Staatsregierung und die CSU-Landtagsfraktion im Rahmen des Programms "Bayern 2020" ein Sonderfinanzierungsprogramm von zusätzlich 100 Millionen € für den Staatsstraßenbau für die nächsten vier Jahre aufgelegt.
Wir haben gute Voraussetzungen, damit auch die Verkehrssituation für die Pendler aus unserem Landkreis zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Dodell