Frage an Renate Dodell von Nützel R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Dodell,
als Angestellter, der täglich von Murnau nach München pendelt, stelle ich seit Monaten ständige Verspätungen fest. Dies liegt zum einen an der eingleisigen Strecke, aber auch an der verspäteten Zugbereitstellung am Hauptbahnhof München. Wann ist mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Murnau und Tutzing zu rechnen? Was wollen Sie tun, damit die Züge rechtzeitig in München bereitgestellt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Nützel
Sehr geehrter Herr Nützel,
Ihre Frage darf ich wie folgt beantworten:
Seit ca. 10 Jahren bin ich in beständigen Gesprächen mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, der Deutschen Bahn AG und Pro Bahn, um die Mängel im Bereich des Werdenfels-Taktes an der zuständigen Stelle mit Nachdruck vorzutragen und auf entsprechende Verbesserungen zu drängen. Ich pendle selbst mehrmals in der Woche zwischen Weilheim und München und kenne die Schwächen sehr genau.
Der Freistaat Bayern entwickelt derzeit aufgrund eines entsprechenden (von mir initiierten) Landtagsbeschlusses ein Gesamtkonzept. Dies muss beinhalten, was auf der Hauptstrecke zwischen München und Mittenwald und den jeweiligen "Nebenästen" in den nächsten Jahren gefahren werden soll hinsichtlich Fahrplan, Fahrzeuge, Verlässlichkeit usw. Das Gesamtkonzept soll sich auch nicht nur an sportlichen Großereignissen in Garmisch-Partenkirchen wie die Ski-WM 2011 oder evtl. die Olympischen Spiele 2018, sondern an den Anforderungen der tausenden von Pendlern und Touristen jeden Tag orientieren.
Aus diesem Gesamtkonzept ist abzuleiten, welche Infrastruktur (z.B. zweigleisiger Ausbau in welchen Abschnitten) notwendig ist, um z.B. die Fahrtzeiten nach Garmisch deutlich zu verkürzen oder einen Halbstunden-Takt bis Murnau ganztägig zu fahren.
Diese Infrastrukturverbesserungen muß der Bund und die Bahn bezahlen. Darauf habe ich persönlich nur beschränkt Einfluss. Da es jedoch derzeit viel zu geringe Investitionsmittel des Bundes gibt, drängt der Freistaat Bayern den Bund massiv darauf, die notwendigen Gelder bereitzustellen.
Eine Chance im Hinblick auf die Realisierung könnte die Bewerbung um die Olympischen Spiele sein. Bereits in dieser Bewerbung muss ein schlüssiges und realisierbares Verkehrskonzept enthalten sein. Dafür müssen dann aber vom Bund Sondermittel zur Verfügung gestellt werden.
Sie können davon ausgehen, dass ich beständig an dieser Entwicklung dranbleiben werde und auch in Zukunft mit Nachdruck auf die überfällig notwendigen Verbesserungen drängen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Dodell