Frage an Reinhold Pix von Frank D. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Pix,
weil Ihre Partei sich gegen AKW-Laufzeitverlängerungen ausspricht, möchte ich gerne von Ihnen wissen, woher Ihr Strom kommt. Wie ist die Zusammensetzung des Strom-Mixes, den Sie gewählt haben? Wieviel % Atom-Strom, wieviel % Fossil-Strom und wie viel % Regenerativer Strom?
Das interessiert mich deshalb, weil ich kürzlich ein schönes Zitat vom ehemaligen Bürgermeister von Freiburg gelesen habe, nach dem „ein Gramm Taten mehr wiegt als ein Kilogramm Worte“
Mit freundlichem Gruß
Frank Dörr
Sehr geehrter Herr Dörr,
nach einer Studie des Umweltbundesamtes werden Wind- und Wasserkraftwerke sowie Solar- und Biogasanlagen im Jahre 2010 jährlich 50 Milliarden Kilowattstunden mehr liefern als im Jahre 2000. Die sechs Atomkraftwerke, die bis 2010 stillgelegt werden, liefern jährlich zusammen 33 Milliarden Kilowattstunden. Erneuerbare Energien können somit Atomenergie ersetzen.
Aus unserer Sicht werden allerdings die enormen Potenziale regenerativer Energien in Baden-Württemberg bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dies belegt auch die Kritik der Verbände von Wasserkraftwerken, Windenergie und Biomassenutzung an der Genehmigungspraxis durch die Behörden im Land. Regenerative Energien könnten sich also entfalten, eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke sehen wir daher als unnötig an.
Grundsätzlich ist es unser Ziel bis 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien an den Primärenergieträgern bei Strom, Wärme, Treibstoffen und Rohstoffen für die Industrie jeweils um 25% zu steigern. Bei der Stromerzeugung soll der Anteil regenerativer Energien auf 15% bis 2010 und 25% bis 2020 ausgebaut werden.
Die Energieeffizienz soll bis 2020 verdoppelt werden.
Mit konsequenter Energieeinsparung kann zudem der Energiebedarf um ca.10% reduziert werden.