Frage an Reinhold Berger von Heike S. bezüglich Bildung und Erziehung
Alle reden über Bildungspolitik. Was tun Sie und insbesondere wie würden Sie es finanzieren, dass unsere Kinder nicht mehr mit 25-30 Kindern in einer Schulklasse sitzen? Wie bekommt der Münchner Westen mehr Lehrer?
Sehr geehrte Frau Sesterhenn,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich in der gebotenen Kürze beantworten möchte.
Ausgaben für die Bildung sind Zukunftsinvestitionen. Bayern hat hier nicht nur international, sondern auch im Bundesvergleich großen Nachholbedarf. So geben andere Industrieländer im Schnitt zwischen 5 bis 6% ihres Bruttoinlandsproduktes für Bildung aus. Der Schnitt aller Bundesländer liegt bei 2,3%, in Bayern sind es dagegen nur 2,0 %. Auch wenn sich der Freistaat auf sein Bildungssystem viel einbildet, wird Bayern mit Bildungsausgaben auf derart niedrigem Niveau den Anschluss verlieren.
Die Schulen eignen sich nun wirklich nicht als "Sparobjekte". Die bayerischen Bildungsausgaben stagnieren seit 20 Jahren, unter anderem deshalb blähen sich die Klassengrößen zunehmend auf. Daher wird die FDP im bayerischen Landtag dafür sorgen, dass der Freistaat deutlich mehr in Bildung investiert. Das wird sich dann u. a. in einer intensiveren Betreuung unserer Schüler, d. h. auch in geringeren Klassenstärken niederschlagen. Es wäre jedoch verfehlt zu sagen, der Freistaat muss an der Stelle X sparen, um an der Stelle Y Geld ausgeben zu können. Vielmehr müssen alle Staatsausgaben regelmäßig auf den Prüfstand, um so sicherstellen zu können, dass unser aller Steuergelder tatsächlich sinnnvoll, d. h. für wirkliche Zukunftsprojekte ausgegeben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Berger