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Reinhard Strehlke
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Frage von Alex S. •

Frage an Reinhard Strehlke von Alex S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Strehlke,

Ich habe 2 Fragen an Sie, zunächst diejenige die mich als Gymnasiast besonders betrifft.

Wie will Ihre Partei mit dem doppelten Abschlussjahrgang 2011 (G8+G9) verfahren, und wie soll das Ziel erreicht werden, mehr Studienplätze zu schaffen? Finden Sie es nicht lächerlich, wenn Schüler z.B. zu einem freiwilligen sozialen bzw. ökologischen Jahr aufgefordert werden und damit die verkürzte Schulzeit hinfällig wird?

Meine zweite Frage bezieht sich direkt auf den Stimmzettel. Finden Sie es demokratisch das die größeren Parteien zuerst gelistet werden? (z.B. CSU an der Spitze)

Mfg Alex (gerade 18 geworden und somit wahlberechtigt)

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Spiegel,

vielen Dank für Ihre Frage. Zuerst will ich mich entschuldigen, dass es solange gedauert hat bis ich antworte. Aber Sie können sicher verstehen, dass ich momentan viel unterwegs bin und es nicht einfach ist die eingehende "Post" zeitnah zu beantworten.

Die von der Bayerischen Staatsregierung ergriffenen Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Studienplätze für die Abiturienten des letzten Jahrgangs des neunjährigen Gymnasiums und der ersten beiden Jahrgänge des achtjährigen Gymnasiums sind keineswegs ausreichend. Nach Berechnungen des zuständigen Ministeriums werden für die Jahre 2011 und 2012 jeweils über 65.000 Studienanfänger erwartet. Dies entspricht einer um 30 Prozent erhöhten Nachfrage gegenüber dem heutigen Niveau. Bis 2020 ist dauerhaft mit über 300.000 Studierenden an bayerischen Hochschulen zu rechnen (20 Prozent mehr als bisher). Selbst wenn die von der Staatsregierung angekündigten zusätzlichen 38. 000 Studienplätze bis zum Jahr 2011 eingerichtet werden können, reicht diese Zahl nicht aus, um den doppelten Abiturjahrgang in insgesamt fünf deutschen Bundesländern zu kompensieren. Der personelle und räumliche Ausbau der Hochschulen inkl. Wohnheime, Mensen usw. ist zu gering angesetzt und wird, weil viel zu spät begonnen, im Jahr 2011 noch nicht voll nutzbar sein. Im Doppelhaushalt wurden 3.000 Personalstellen für den Mittelbau geschaffen, also für den nichtwissenschaftlichen Bereich. Aber die neuen Studiengänge werden aufgrund des Bologna-Prozesses immer betreuungsintensiver werden. Diese 3.000 Stellen sind auf der Grundlage der Annahme berechnet worden, dass der Bachelor drei Jahre dauert und nicht wie einige Studiengänge an den Universitäten schon dreieinhalb oder vier Jahre. Es müssen also auch zusätzliche Stellen für den Mittelbau für 2011 bereitgestellt werden.

Notwendig ist eine ressortübergreifend eine vorausschauende Planung! Diese liegt bislang nicht vor! Auf diese Weise droht die historische Chance, so viele junge Köpfe wie noch nie für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern auszubilden, verspielt zu werden. Der Verweis auf FSJ und ander "Parkmöglichkeiten" ist ein Armutszeugnis der Landesregierung.

Zur Ihrer zweiten Frage möchte ich antworten, dass man das Thema nicht unbedingt "hochspielen" muss. Es muss eine Reihnfolge auf dem Wahlzettel geben, und ich gehe davon aus, dass die Wähler schon beurteilen können und wissen wo dass Kreuz zu machen ist. Wenn wir als SPD überzeugen, und davon gehe ich aus, ist es egal wo wir auf dem Wahlzettel stehen. Viel Erfolg für die weiter schulische und berufliche Laufbahn

Reinhard Strehlke