Frage an Reinhard Strehlke von Wolfgang B. bezüglich Wirtschaft
Die Hans-Böckler-Stiftung hat zu deb 1 Euro-Jobs mal geäussert, diese seien ein Verstoß gegen das internationale Verbot der "Pflichtarbeit". Ihre Meinung dazu?
Sehr geehrter Herr Blumtritt,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich persönlich hätte kein Problem damit wenn die 1 Euro Jobs abgeschafft werden würden. Diese Jobs lösen nicht ansatzweise das Arbeitsmarktproblem. Trotzdem sehe ich diese Problematik differenzierter Wie Sie sicherlich als gut informierter Bürger wissen, geht z.B die Arge Oberallgäu mit diesem Arbeitsmarktintrument sehr behutsam um, bzw achtet strikt darauf, dass diese Arbeiten nicht dazu führen reguläre Stellen zu verdrängen. In unserem ganzen Bezirk Oberallgäu (außer der Stadt Kempten) gibt es aktuell nur 44 entsprechende Stellen. Da kann man sicherlich nicht davon sprechen, dass hier missbräuchlich damit umgegangen wird. Wenn dies so gehandhabt wird, finde ich das ok.
Am meisten stört mich aber, dass immer davon ausgegangen wird, dass die Teilnehmer an diesen Maßnahmen ständig gezwungen werden müssen. Ich habe oft erlebt, dass Menschen gerne diese Tätigkeiten ausgeübt haben, um wieder unter Leute zu kommen, wieder eine Tagesstruktur zu bekommen. Viele bedauern, wenn nach 6 Monaten die Tätigkeit zu Ende geht. Unter diesem Aspekt bin ich der Meinung, dass man weiter die Ein Euro Jobs (bei uns übrigens 1,50€) anbieten sollte.
Gruss
Reinhard Strehlke