Frage an Reinhard Strehlke von Katharina S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Strehlke,
wie stehen Sie zur Forderung anderer Parteien, Kernkraftwerke länger laufen zu lassen? Was halten Sie von den Vorgängen in Gorleben? Denken Sie, dass eine Energieversorgung ohne Atomstrom möglich (und bezahlbar) ist?
Bereits vorab herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Sehr geehrte Frau Schrader,
vielen Dank für Ihre Frage.
Für mich ist der beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie ein zentraler Eckpfeiler der jetzigen und künftigen SPD- Politik.Hier darf nicht dran gerüttelt werden. Eine Verlängerung der Laufzeiten, wie es andere Parteien wollen, ist für mich undenkbar.
Wer FDP/CDU wählt, muss wissen, dass der Ausstieg vom Ausstieg kommen wird. Wie wichtig es ist, am Ausstieg festzuhalten, sieht man an den Vorfällen allein im letzten Jahr. Störfälle bei Vattenfall, Wassereinbruch in Assen und jetzt die dubiosen Machenschaften bei der Genehmigung von Gorleben in den 60er Jahren Für mich zeigt sich hier, dass eine kleine Interessensgruppe rigoros die Atomenergie durchsetzen wollte und hat.
Ich bin mir sicher, dass ohne Atomstrom die Lichter in Deutschland nicht ausgehen (und ich meine auch ohne zugekauften Atomstrom aus dem Ausland). Es sind noch soviel Sparmöglichkeiten gar nicht ausgschöpft (in den konventionellen Kraftwerken und Haushalten). Auch der weitere Ausbau und Effizienssteigerungen bei der alternativen Energiegewinnung werden eine Welt ohne Atomenergie möglich machen.
Ob die Atomenergie so billig ist, wie man uns immer glauben lassen möchte, bezweifle ich. Wenn man die Subventionen und die noch nicht fest stehenden enormen Kosten für die noch nicht existierende Endlagerung, Castortransporte und vieles mehr, früher in die Erforschung anderer Energiegewinnungsmöglichkeiten gesteckt hätte, wären wir heute weiter.
R.Strehlke