Frage an Reinhard Schultz von Andreas W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Schultz,
in der FTD lese ich, dass Sie sich im Rahmen der Landesbankenkonzentration für "maximal zwei Institute" aussprechen und dabei auch nur zwei Standort im Blick haben. Dass es auch gesunde Landesbanken gibt, spiele bei dieser Forderung - so der Autor - keine Rolle.
Hier setzen meine Fragen als Angestellter einer "gesunden Landesbank" an:
- glauben Sie, dass wenn man 80% marode Landesbanken und 20% gute Landesbanken zusammen wirft, ein lebensfähiges Institut daraus erwächst?
- wenn Sie von zwei Standorten sprechen, was geschieht dann mit den tausenden von Arbeitsplätzen an den bisher vorhandenen Standorten? Ich hätte vermutet, dass gerade Sie als SPD-Mitglied hier besonders sensibel sind.
- die Bremer Landesbank arbeitet u.a. als Spezialinstitut sehr erfolgreich im Bereich Schiffsfinanzierungen und Erneuerbare Energien - soll dieses profitable Geschäft einfach aufgegeben werden?
- die Nord/LB und die Bremer Landesbank (als Beispiel) haben mit dem Fokus auf originäres Kundengeschäft ein größtenteils anderes (und erfolgreicheres) Geschäftsmodell als die meisten anderen Landesbanken. Wieso sollte dieses erfolgreiche Geschäft ohne Not aufgegeben werden?
- der Zusammenschluß der Dresdner Bank und der Commerzbank beschäftigt beide Häuser noch über viele Jahre und wird einen SEHR hohen Geldbetrag kosten. Ein Zusammenschluß diverser Landesbanken würde in deutlich potenzierter Form Zeit und Geld kosten. Wie sehen Sie diesen Aspekt?