Frage an Reinhard Brandl von Hans Jürgen B. bezüglich Innere Sicherheit
Entwicklung/Einsatz militärischer Drohnen
Sehr geehrter Herr Dr. Brandl
nach meiner Beobachtung wird in den Debatten um die Drohenentwicklung bzw. deren Einsatz zwar u. a. die Sicherheit der Soldaten angeführt - mir fehlt aber ein wichtiger Aspekt in den Diskussionen bisher völlig, und zwar die Sicherheit der Funksteuerung gegen Missbrauch. Es ist doch für Spezialisten mit terroristischen Hintergründen keine unlösbare Aufgabe, in die Steuerungsbefehle einzudringen, die Codierung zu knacken, das Flugobjekt zu übernehmen, oder auch mit Störsendern fehlzuleiten: die Folgen bei bewaffneten Geräten mag man sich gar nicht vorzustellen. Beim ferngesteuerten Überführungsflug der Drohne von USA nach Manching wurde berichtet, dass zweimal wegen Abweichungen von der Soll-Flugroute aufgrund von Störungen vom Begleitteam zur Kurskorrektur eingegriffen werden musste. Nach meiner Einschätzung muss auch dieses Risiko mit Fachleuten öffentlich diskutiert werden,
mit freundlichem Gruß
Hans Jürgen Brandl
Sehr geehrter Herr Brandl,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Einsatz militärischer Drohnen.
Sie haben völlig Recht, dass ein unberechtigter Zugriff auf ein unbemanntes Flugzeug ein großes Sicherheitsrisiko darstellt. Ich weiß, dass sich die Experten in der Industrie und in der Bundeswehr bereits damit beschäftigen. Sobald ein Entwicklungsauftrag erteilt wird, muss die Minimierung dieses Risikos auch als eine zentrale Anforderung mit aufgenommen werden.
Dieses Problem ist aber nicht nur auf Drohnen begrenzt, sondern greift in ähnlicher Form bei allen Waffensystemen, die ferngesteuert ausgelöst werden können. Für die Bundeswehr ist deshalb der Schutz der eigenen kritischen Infrastruktur eine zentrale Herausforderung. Ich begleite das Thema im Verteidigungssauschuss sehr aufmerksam.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brandl