Dr. Reinhard Brandl
Reinhard Brandl
CSU
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Frage von Maria P. •

Frage an Reinhard Brandl von Maria P. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Dr. Brandl,

als Wählerin aus Ihrem Wahlkreis fällt es mir sehr schwer, manche Entwicklungen unserer heutigen Zeit nachzuvollziehen.

In der Zeitung habe ich gelesen, daß das Jahresgehalt des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Dr. Martin Winterkorn, auf 14,5 Millionen Euro „gesunken“ ist.
Da unsere hiesige Audi AG ja auch zur Volkswagen AG gehört, dort aber, wie ich aus meinem Bekanntenkreis erfahren habe, zur gleichen Zeit über 100 zum Teil hochqualifizierte Frauen als Sprachlehrerinnen zum Erfolg der Audi AG beitragen, aber nur sehr schlecht bezahlt werden. Sie müssen unfreiwillig als sogenannte „Selbständige“ arbeiten, ohne jegliche Absicherung, wenn sie krank oder schwanger werden.
Ich bin mir sicher, daß es noch mehr Personen gibt, die auch für Audi arbeiten, aber so schlecht verdienen, daß sie noch nicht einmal an die Gründung einer Familie denken können.

Wie ist das denn möglich? Das verstehe ich nicht mehr, es ist doch das gleiche Unternehmen? Es heißt doch, daß es uns hier so gut geht?

Meine Fragen an Sie wären:

1. Hat das hohe Gehalt der Manager etwa etwas damit zu tun, daß es andere in demselben Unternehmen gibt, die sehr schlecht verdienen?

2. Ist es nicht auch Ihre Aufgabe als Politiker für nur etwas mehr Gerechtigkeit zu sorgen? Sie sind doch nicht nur für die Erfolgreichen da.

3. Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn ein Manager etwas weniger verdient (es gibt viele Manager in unserer Region, die nicht wissen, was sie mit ihrem Geld machen sollen)? Und dafür auch die anderen, die ja freilich auch gute Arbeit leisten, wenigstens fest angestellt werden?

Wenn Sie mir meine Fragen in einfachen Sätzen beantworten würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Hochachtungsvoll,
Maria Pfaller

Dr. Reinhard Brandl
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Pfaller,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 15. März 2014, in der Sie auf die Thematik der Managergehälter eingehen.

Sie haben Recht, dass die Höhe mancher Managergehälter irritierend erscheint. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Legislaturperiode haben wir diesbezüglich vereinbart, dass die Vorstandsgehälter zukünftig von den Hauptversammlungen der Aktiengesellschaften festgelegt werden sollen. Damit wollen wir entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, nach denen alle Anteilseigner zusammen und transparent über das Gehalt des Vorstands entscheiden werden.

Bei weitergehenden Forderungen muss man aber meines Erachtens zwischen staatlichen und privaten Unternehmen trennen. Bei privaten Unternehmen, die Sie ansprechen, ist es Aufgabe und Verantwortung der Eigentümer, über die Ausgaben insgesamt und damit auch über die Gehälter der Unternehmensführung zu entscheiden.

Davon getrennt zu betrachten sind die Mindeststandards für niedrige Einkommen. Es ist erklärtes Ziel der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der CSU, dass jeder, der Vollzeit arbeitet, von seinem Lohn auch leben kann.

Sollten Sie den begründeten Verdacht haben, dass vor Ort Missbrauch herrscht, dann bitte ich Sie, sich direkt mit meinem Wahlkreisbüro in Verbindung zu setzen ( reinhard.brandl@wk.bundestag.de , Telefon: 0841/9380411).

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Brandl

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