Frage an Reinhard Brandl von Heinrich B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Brandl!
Aus einer momentanen Verärgerung heraus möchte ich Ihnen eine Frage stellen. Momentan habe ich mit Rheuma zu kämpfen. Da ich starke Schmerzen habe, war ich beim Hausarzt. Dieser gab mir eine Überweisung zum Rheumatologen. Kein Problem, dachte ich mir. Ich rufe einfach einen aus der Nähe an und frage um einen Termin. Nach mehreren Versuchen gab ich entnervt auf. Alle hatten angeblich erst wieder ab Oktober Termine frei.Ich frage mich: Ist es möglich dass das Angebot an Fachärzten zu klein ist, oder behandeln diese lieber Privatpatienten, da sie an diesen mehr verdienen.Es werden doch große Summen in Hochschulen investiert, auch durch die Steuern der Normalbürger. Entweder fehlen Ärzte, dann muss man mehr in die Ausbildung investieren. Auch möglich dass die vorhandenen zu viel verdienen, dass sie es nicht nötig haben zusätzlich Patienten zu übernehmen. Immer werden große Reden gehalten, wie gut doch die Versorgung in unserem Land ist. Momentan sehe ich, dass dem nicht so ist. Oder ist es etwa so, dass Verbände Einfluss nehmen um ihre Pfründe zu wahren, und junge Ärzte keine Chance haben eine neue Praxis zu eröffnen. Liegt es etwa an einer zu schwachen Förderung für Praxen auf dem flachen Land. Entschuldigen Sie bitte meine momentane große Erregung.
In Erwartung Ihrer Antwort
mit freundlichen Grüssen H.Bauer
Sehr geehrter Herr Bauer,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 29. Juli 2013. Ihre Kritik ist äußerst berechtigt und ich kann Ihren Ärger über die lange Wartezeit auf einen Termin beim Facharzt vollkommen nachvollziehen. Die langen Wartezeiten auf einen Termin bei Fachärzten sind ein Problem, dessen Lösung wir in dieser Legislaturperiode mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung in Angriff genommen haben.
Der medizinische Fortschritt und die steigende Lebenserwartung der Menschen bringen einen kontinuierlich wachsenden Bedarf an ärztlichen Leistungen mit sich. Die CSU-Landesgruppe und ich setzen uns dafür ein, dass jeder Bürger einen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung hat, unabhängig von der Höhe des Einkommens, des Alters oder des Gesundheitszustandes. Ziel des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes ist es, die Versorgung für Patientinnen und Patienten vor Ort zu verbessern und die Versorgungsstrukturen flexibler zu gestalten. Im Fokus steht dabei vor allem der ländliche Raum. Es ist von großer Bedeutung, die Niederlassung auf dem Land auch in Zukunft für Ärzte attraktiv zu machen. Die im GKV-Versorgungsstrukturgesetz beschlossenen Maßnahmen sollen dies sicherstellen.
Hinzu kommt eine weitere Konkretisierung der Verpflichtung der Kassenärztlichen Vereinigungen zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung, die im Versorgungsstrukturgesetz enthalten ist. Wir haben uns mit dieser Änderung dafür eingesetzt, dass der Sicherstellungsauftrag auch eine angemessene und zeitnahe Zurverfügungstellung einer fachärztlichen Versorgung umfasst. Damit wollen wir erreichen, dass vermeidbare Wartezeiten in der fachärztlichen Versorgung vermindert werden und die erlebte Versorgungsrealität der Patienten verbessert wird.
Tatsache ist jedoch, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht von heute auf morgen wirken können. Wir haben den Anfang gemacht, aber es müssen weitere Schritte folgen. Dieses Vorhaben finden Sie auch im Regierungsprogramm von CDU und CSU für die kommende Legislaturperiode.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brandl