Frage an Reiner Priggen von Frank S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Priggen,
ich lese Ihre Antwort an H. S. Ich möchte das zum Anlass nehmen, ein paar Anmerkungen zur aktuellen Diskussion an Sie zu richten.
1. Sie sprechen immer vom 43 % Personalkostenanteil. Wie hoch ist denn der Anteil der Personalkosten der Beamtem? Diese Größe schient mir wesentlich aussagekräftiger
2. Sie und Ihre Koalition sprechen gerne von höchstbesoldenten Spitzenbeamten oder so ähnlich. Das wird auch von den Medien ungefiltert aufgenommen.Richtig ist, dass es die Gruppen A2 - A16 und B1 - B11 gibt, als 26 insgesamt. Da Ihre Kürzungen bereits ab A11 greifen, ist sogar die untere Hälfte schon betroffen. Die allermeisten Betroffenen sind also maximalen dem "Mittelstand" der Beamten zuzuordnnen. Das sollte dann auch so gesagt werden.
3. Sie sagen immer, es ist kein Geld da. Das stimmt sicherlich, aber es gibt doch auch Lichtblicke. So habe ich den Medien entnommen, dass NRW allen im Mai 2013 400 Mio. € mehr eingenommen hat als im Mai 2012. Aus dem Länderfinanzausgleich erhält NRW 130 Mio. € als Ergebnis des Zensus zurück. Damit können Sie sowohl die Besolungserhöhung 2013 (310 Mio) als auch den NRW-Anteil an der Fluthilfe 2013 (44 Mio.) finanzieren. Oder wurde dieses Geld bereits anderweitig verfrühstückt?
4. Sie sagen H. S., dass SIe die Gründe füür das Abrücken von den Kürunzgsplänen in Schleswig-Holstein nicht kennen. Da kann ich Ihnen helfen: Der wissenschaftliche Dienst des Landtages hatte vor der Verfassungswidrigkeit aus den bekannten Gründen gewarnt. Ich Parteifreunde dort werden Ihnen sicher Auskunft geben. Ist nacharmenswert!
Viele Grüße
Frank Schwanbeck
Sehr geehrter Herr Schwanbeck,
die Personalkosten der Beamten liegen bei mehr als 80 % der Personalkosten und dazu kommen die Kosten für die Pensionen und die sehr stark steigenden Kosten für die Beihilfen. Alleine die Pensionen wachsen jedes Jahr mit mehr als 200 Mio € zusätzlich auf. Demensprechend ist das unser am stärksten steigender Block der Ausgaben. Alleine das braucht ja fast die Steuermehreinnahmen auf.
Wir reden nicht von „höchstbesoldeten Spitzenbeamten“ das ist eine Verkürzung der Medien. Mit A 13 ist niemand ein höchstbesoldeter Spitzenbeamter.
Einige weitere größere Mehrausgabenblöcke für den Haushaltsansatz 2014 gegenüber 2013 in Mio. EUR:
Risikovorsorge für Abschirmung von Haftungsrisiken bzgl. EAA in Höhe von 900 Mio. EUR 900
Zahlungsverpflichtungen des Landes im Rahmen der Einheitslastenabrechnung mit den Kommunen nach der verlorenen Verfassungsklage der Regierung Rüttgers sind jetzt Ausgaben in Höhe von 125 Mio. EUR vorgesehen
Steigerung der Mieten für alle Landesgebäude BLB- Indexierung von 1% = plus 70 Mio. €
Mehrausgaben Hochschulpakt 2020 ursprünglich + 280 Mio.€ (140 Mio. durch den Bund. Jedoch muss diese Summe aufgrund der neuen Vereinbarung vom 12.04.2013 zwischen Bund und dem Land NRW mit der Erhöhung der Mittel auf 2 Mrd.€ (2011 – 2015) in 2014 auf ca. 450 Mio.€ erhöht werden. (Bund zahlt anteilig) Mehrausgaben für NRW in 2014 85 Mio. €
Mehrausgaben an die Kommunen (Steuerverbund) in Höhe von + 59,4 Mio. EUR, aufgrund höherer Einnahmen im 4. Quartal 2012
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Priggen