Frage an Reiner Priggen von Alexander H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Herr Priggen,
Ich komme aus der Nähe von Stuttgart und dort ist es üblich den Müll in Tonnen aufzubewahren. Auch den Gelben Müll. Sprich der Müll wandert in die Tonne.
Hier gibt es aber Müllsäcke und das ist schrecklich denn:
1. Mann sieht den Müll im Sack und es sieht echt unschön aus, vor allem wenn er rausgestellt wird.
2. Die Säcke reißen so leicht ein, dass immer Müll auf der Straße rumliegt.
3. Nach jeder Müllabholung, muss die Stadtreinigung her, um die Straßen zu säubern. Kostet Geld und Wasser, muss nicht sein.
Mein Fazit, schaffen Sie die gelbe Tonne ein. Ich meine das grüne Schwabenland macht es ja auch :
http://www.swr.de/swr1/bw/nachrichten/-/id=1000258/nid=1000258/did=8191162/ymqaop/index.html
und ich denke, in der Zeit wo man die Energiewende anhimmelt, muss man auch sowas berücksichtigen und durchführen.
Damit auch Aachen noch Grüner und Vorzeigestadt in NRW wird, was Ökologie und auch Ökonomie anbelangt.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Heide
Sehr geehrter Herr Heide,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Nur als Vorbemerkung: Niemand "himmelt" die Energiewende an. Sie ist nur eine der notwendigen Konsequenzen aus den erkannten Problemen des Klimaschutzes und der beginnenden Verknappung des Erdöls. Und einem Techniker macht es schon auch ein wenig Spaß Lösungen für die Probleme zu entwickeln und zu begleiten die besser sind als die bisherigen Praktiken der Energieverschwendung.
Die Entscheidung ob gelbe Säcke oder Gelbe Tonnen treffen in NRW die Kommunen. Es gibt beide Praktiken. Das Problem mit den zusätzlichen Tonnen ist bei einem hohen Altbaubestand oft ein Raumproblem in den Kellern, ich glaube dass in Aachen damals deswegen Abstand davon genommen wurde, weil man auf jeden Fall die flächendeckende Tonne für kompostierbare Abfälle und auch die Papiertonne einrichten wollte. Aber sie haben Recht, mir wäre persönlich auch eine gelbe Tonne lieber als ein Sack, nur haben wir auch den Platz dafür.
Noch lieber wäre mir wir hätten eine Wertstofftonne in die man alle wiederverwertbaren Wertstoffe einwerfen könnte. Darunter könnten dann auch die Materialien des gelben Sacks sein, aber auch Metalle etc.
Ein größerer Mangel ist aus meiner Sicht gerade auch vor dem Hintergrund der Energieeinsparung der unvernünftige Umgang mit Leerglas. Wir brauchten Pfandsysteme für standardisierte Glasbehälter. Es gab dafür Ideen mit normierten Gläsern (8 für alle) Acht Behälter unterschiedlicher Volumina mit denen alle Lebensmittel die auch heute in Gläsern verkauft werden wieder verwertet werden können ohne sie zu zerschlagen.
Ein solches Glasmehrwegsystem ist vor allem für Weinflaschen bei Einführung des Dualen Systems in einigen wenigen Kommunen in NRW eingeführt worden. Am besten in Bielefeld. Dort wurden ganze Weinflaschen gesammelt, gereinigt und dann für etwa 50 % des Neupreises einer Flasche wieder an Winzer verkauft. Das ließe sich für viele Glasverpackungen anwenden.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Priggen