Frage an Reiner Priggen von Felix S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Priggen!
Das "Schöne Fahrt Ticket" des NRW- Tarif gilt nur 2 Stunden und kostet 16 Euro. Ist dies nicht eine viel zu kurze Zeit? Wer direkt an einer Regionalexpress Linie wohnt kann in zwei Stunden umsteigefrei sehr weit kommen, z.B. genau von Münster bis Solingen. Eine vergleichbare Strecke, wie von Münster nach Radevormwald mit Umsteigen ist in 2 Stunden oft nicht machbar. alleine weil ich in Wuppertal 30 Minuten auf den Bus warten muss und zur Abfahrt des Busses die Karte gerade abgelaufen ist.
Beim VRR sieht es so aus:
Zone A, 2.30 Euro, 90 Minuten (Fahrt in einer Stadt) 1,5 Stunden
Zone B 4,50 Euro, 120 Minuten (Fahrt in die Nachbarstadt) 2 Stunden
Zone C 9,20 Euro, 180 Minuten (Fahrt etwas weiter als Zone B) 3 Stunden
Zone D 10.90 Euro, 240 Minuten (Fahrt im ganzen VRR) 4 Stunden
Und nun kommt der NRW. Tarif:
Zone NRW: 16 Euro, 120 Minuten (Fahrt in ganz NRW)
Wäre es nicht sinnvoll, die Fahrzeit für das NRW- Ticket auf 5 Stunden anzuheben, damit man auch aus ländlichen Regionen gute Ziele erreichen kann? Bis zum Regionalexpress bin ich aus Radevormwald ohne Umsteigen schon 40 Minuten Unterwegs. Das ein Ticket, das für Fahrten quer durch NRW gilt nur einen Gültigkeitszeitraum hat, wie ein VRR- Ticket zwischen zwei Gemeinden, kann doch nicht im Sinne einer grünen Verkehrspolitik sein. werden sie sich dafür einsetzen, dass der Nutzungszeitraum des "Schöne Fahrt Tickets" deutlich ausgeweitet wird? Dann wäre Nordrhein Westfalen ein attraktives Bahnland.
Mit bestem Gruß, Felix Staratschek
Sehr geehrter Herr Staratschek,
Für Ihre Nachfrage und spannenden Hinweise zur Verbesserung des NRW-Tickets möchte ich mich bei Ihnen ganz ausdrücklich bedanken. Zu Beginn meiner Ausführungen erlauben Sie mir den Hinweis, dass für die Tarifgestaltung im Land NRW nicht der Landtag zuständig ist, sondern dies in der Kompetenz der jeweiligen Verkehrsverbünde im Land liegt. Auch die Ticketangebote für das "Schöner-Fahrt-Ticket" ist im wesentlichen in enger Kooperation zwischen den Verkehrsverbünden des Landes, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsministerium des Landes entwickelt worden. Dahinter steckt ein kompliziertes System der Aufteilung der Einnahmen zwischen den Verkehrsverbünden.
Ich finde aber Ihren Hinweis auf die zeitliche Begrenzung von zwei Stunden und die jeweiligen Vor- und Nachteile für die Ballungsräume gegenüber den Ballungsrandgebieten sowie die ländlichen Räume wichtig. Aus meiner Sicht ist Ihre Kritik nachvollziehbar und berechtigt. Aus den vorstehend genannten Gründen möchte ich Sie deshalb bitten, das Anliegen auch ihrem Verkehrsverbund also dem VRR mitzuteilen. Von meiner Seite aus werde ich unseren verkehrspolitischen Sprecher Arndt Klocke über den Sachverhalt informieren. Ich sichere Ihnen zu, dass wir dieses Thema bei unseren Gesprächen mit den Verkehrsverbünden aufgreifen werden.
Mit besten Dank und mit freundlichen Grüßen
Dipl. Ing. Reiner Priggen MdL