Frage an Reiner Erben von Rudi M. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Erben,
in den letzten Wochen fällt mir und meinen Nachbarn im Hochfeld mehr und mehr auf wie sehr wir unter Fluglärm leiden. Es fliegen an manchen Tagen mehrmals am Tag Düsenjäger über uns und die Überschallknalls lassen nicht nur die Haustiere vor Schreck die Fassung verlieren. Damit aber noch nicht genug. Es fliegen auch Passagiermaschinen so tief über unseren Köpfen hinweg dass man eigentlich schon den Piloten winken kann.
Wie kann denn das alles sein - ich denke über Wohngebieten und so nahe an der Innenstadt ist das gar nicht erlaubt? Selbst wenn man zur Erholung im 7-Tischwald spazieren geht wird man vom Lärm erschreckt. Ich überlege ernsthaft umzuziehen, gibt es irgendeinen Stadtteil in dem man von dem unsäglichen Lärm geschützt ist?
Was tun die Grünen gegen den Lärm und was kann ich als normaler Bürger denn dagegen machen? Ich bin für jeden Tip dankbar.
Mit freundlichen Grüssen,
Rudi Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
entschuldigen Sie die Verspätung der Antwort. Die Annahme eines Mandats in der laufenden Legislaturperiode birgt leider viel Neues.
Zu Ihren Fragen: Der Fluglärm in Augsburg hängt nicht nur mit dem Augsburger Flughafen zusammen, sondern auch mit dem Militärflughafen in Lagerlechfeld. Die Geschichte des Flughafens Augsburg ist Ihnen ja sicher bekannt. Es finden heute keine Linienflüge mehr von ihm aus statt, allerdings sind dort 6 Unternehmen ansässig, die entweder Flugschulungen oder Charterflüge anbieten. Die GRÜNEN haben sich stets gegen einen Ausbau des Flughafens Augsburg zum Linienflughafen ausgesprochen und unterstützen bis heute die Bürger-Initiativen gegen den Fluglärm. Besonders zu nennen ist hier die Initiative „Lebenswerte Firnhaberau“, die sich aktuell gegen die vielen Hubschrauberschulungsflüge einsetzt. Infos finden Sie hier: www.lebenswerte-firnhaberau.de Zusammengeschlossen sind die Initiativen in der Initiativgemeinschaft gegen den Flughafenausbau: www.fluglaerm-augsburg.de Dort finden Sie auch Infos über die so genannte Fluglärmkommission und sogar Protokolle aus deren Sitzungen. Die Kommission tagt leider nicht sehr häufig, die Vertreter der Initiativen sind jedoch immer dabei. Die Genehmigung für den Betrieb des Flughafens liegt beim Luftamt-Südbayern. Die Lärmwerte werden allerdings nur im Tagesmittel gemessen, weshalb eine Überschreitung bisher nie beanstandet werden konnte.
Auch die zivile Nutzung des Militärflughafens in Lagerlechfeld haben die GRÜNEN immer abgelehnt. Nach dem Weggang des Jagdbombergeschwaders 32 im März dieses Jahres wird dort aber leider doch keine Ruhe einkehren, weil das Jagdgeschwader 74 aus Neuburg an der Donau das Lechfeld als Ausweichplatz weiter nutzt.
Herzliche Grüße
Reiner Erben, MdL
Weitere Fragen an Reiner Erben
(...) Für die Arbeit im Parlament ist es sicher wichtig, berufliche Qualifikationen und Erfahrung mitzubringen. Leider gibt es aus meiner Sicht zu wenig QuereinsteigerInnen, die nicht nur fachpolitische Erfahrung sondern auch Berufserfahrung haben. Das liegt zum einen am leider schlechten Ruf von Politik und zum anderen an der sog. (...)
(...) Unsere Fraktion hat im Stadtrat bei der Abstimmung über eine Bewerbung der Stadt Augsburg zur Austragung der Frauenfußball WM 2011 unterschiedlich abgestimmt, weil das Thema vor allem im Hinblick auf die Kosten und den Nutzen unterschiedlich beurteilt werden kann. Die Austragung der Frauenfußball WM zu unterstützen ist ein politisches Signal für den Frauenfußball, denn wieviele Millionen fließen in den Männerfußball (in Augsburg fördert die Stadt den Bau des FCA-Stadions mit mehr als 14 Mio) ohne dass es da große Aufregung gibt. (...)
(...) Unser Ziel ist es, in Deutschland bis 2020 die Treibhausgas-Emissionen um 40% zu reduzieren umd den Klimawandel und die Erderwärmung zumindest abzubremsen. In Bayern ist ein so ehrgeiziges Ziel nicht mehr erreichbar. (...)
(...) Die Grüne Grundsicherung besteht aus zwei gleichberechtigten, sich ergänzenden Komponenten, die zur Teilhabe befähigen sollen, aus der Existenzsicherung und aus der Teilhabegarantie durch einen Ausbau öffentlicher Leistungen. Denn Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung bestehen nicht allein im Mangel an Geld, sondern auch im eingeschränkten Zugang zur Bildung und anderen Gemeinschaftsgütern und in der Verweigerung des Zugangs zum Erwerbsarbeitsmarkt. (...)