Frage an Regina Kopp-Herr von Radio B. bezüglich Verkehr
Im Rahmen der Radio Bielefeld Wahlwette möchte unsere Hörerin D. B. aus ihrem Wahlkreis von Ihnen wissen, wie Sie sich im Landtag für eine wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs, speziell in der Windflöte, einsetzen würden? Besonders ältere Bielefelder, die in der Windflöte wohnen und kein Auto besitzen müssen zum nächsten Supermarkt mit dem Bus nach Gütersloh (Friedrichsdorf) reisen. Eine Busfahrt über die Stadtgrenze hinweg kostet jedoch mehr als eine Normalfahrt.
Seit über fünf Jahren ist D. B. enttäuscht von den Bielefelder Kommunalpolitikern, die ihrer Aussage nach eine Besserung versprochen, aber nichts geändert haben.
Die wohnortnahe Versorgung, insbesondere auch für Personen mit einer geringeren Mobilität, wird als erster Zweck im Einzelhandelserlass des Landes NRW aufgeführt. Auch der Landesentwicklungsplan sieht eine angemessene Versorgungsinfrastruktur im Wohnumfeld vor. Diese Maßnahmen haben aber noch keine Verbesserung in der Windflöte gebracht und deshalb möchte Frau B. eine konkrete Aussage dazu, wie Sie sich als Abgeordneter der Windflöte für das Problem einsetzen würden.
Die Radio Bielefeld Wahlwette ist eine Kooperation mit abgeordnetenwatch.de. Mehr Infos zur Landtagswahl und zu den Bielefelder Kandidaten auch auf www.radiobielefeld.de.
Liebe Frau B.,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an meiner Arbeit. Nach unserem persönlichen Telefongespräch heute am späten vormittag gebe ich Ihnen nun auch eine schrifliche Antwort.
Ich verstehe Ihr Anliegen sehr gut. Es tut mir leid, dass Sie zum Einkaufen bis nach Friedrichsdorf fahren müssen. Mir sind auch die Bemühungen unserer Genossin Karin Schrader bekannt, die sich seit längerem dafür einsetzt, dass sich ein Lebenmittelgeschäft in der Windflöte ansiedelt. Leider konnten wir als Politik bisher keinen Einzelhändler für die Windflöte gewinnen. Für die Politik ist es zudem nicht möglich private Einzelhändler zu zwingen, sich an bestimmten Standorten anzusiedeln. Die Einzelhandelsunternehmen sind selbstständige Unternehmen, die bei ihrer Entscheidung für einen Standort nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entscheiden. Deshalb kann die Politik Einzelhändler nur motivieren und Hürden einreissen, um sie für das Ansiedeln an einzelnen Standorten zu bewegen. Letztlich liegt die Entscheidung für oder gegen einen Standort aber beim Einzelhändler selbst.
Für die Windflöte wäre als weitere Möglichkeit die Option eines mobilen Lebensmittelhändlers zu prüfen. Auch hier können wir als Politik nur motivieren, einen solchen Service für die Windflöte einzurichten, damit ein mobiler Lebensmittelhändler mehrere Male in der Woche in die Windflöte kommt. Dies könnte über das Bezirksamt in der Senne geschehen.
Ich möchte allerdings auf einen weiteren Aspekt hinweisen, der für mich sehr wichtig ist. Durch die Entscheidung aller Menschen ihre täglichen Lebensmittel aus wohnortnahen Einkaufsläden einzukaufen, könnten Einzelhändler motiviert werden, sich nahe an eng besiedelten Stadtteilen nieder zulassen. Leider entscheiden sich viele Menschen anders. Darunter leiden weniger mobile Menschen besonders.
Wie in unserem Telefongespräch verabredet, werde ich nach dem 09.05.2010 Kontakt zum Einzelhandelsverband aufnehmen, und das Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner der Windflöte, einen wohnortnahen Lebensmittelmarkt zu bekommen, vortragen.
Ich stehe Ihnen für weitere Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung. Gerne können Sie mich über meine Homepage http://www.regina-kopp-herr.de kontaktieren.
Herzliche Grüße
Ihre Regina Kopp-Herr