Wie stehen Sie zu einer möglichen Koalition Ihrer Partei unter Führung der Alternative für Deutschland?
Sehr geehrte Frau Kästner,
würde Ihre Partei einem Koalitionsbündnis mit der Alternative für Deutschland zustimmen, wenn das Wahlergebnis und die Mehrheitsverhältnisse dies zulassen würde? Wie ist Ihre persönliche Meinung zu einer solchen Konstellation zwischen zwei Parteien, die in vielen Punkten geradezu identische Positionen haben? Könnte sich das BSW einem Ministerpräsidenten der AfD unterordnen?
Vielen Dank für Ihre Antwort und beste Grüße
Sophia L.
Liebe Frau L.,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gern beantworten möchte.
Eine Koalition mit der AFD und unter einem Ministerpräsidenten dieser Partei halte ich für ausgeschlossen. Solange sich rechtsextreme Gruppierungen in dieser Partei vereinen, ist dies nicht möglich. Die vielzitierte "Brandmauer" halte ich aber für Unsinn. Nicht alle AFD-Anhänger sind rechtsextrem, sondern von den gängigen Parteien enttäuscht. So kann es durchaus passieren, dass wir bei vernünftigen Problemlösungen auch einmal mit der AFD stimmen.
Aber erst einmal konzentrieren wir uns auf den Wahlkampf. Wir wollen im sächsischen Landtag eine starke Fraktion werden, um unsere Vorstellungen von einer gerechten, sozialen Gesellschaft. Wir wollen die Politik der "Ampel" stoppen und natürlich auch gern mit regieren, zuerst in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Doch darüber entscheidet der Wählerwille, der unbedingt zu respektieren ist.
Eine Koalition kann nur mit einer Partei gebildet werden, die unsere Kernforderungen nach einem Waffenstillstand, Stopp der Waffenlieferungen und echten Friedensverhandlungen mitträgt. Ansonsten sind wir auch bereit, von der Oppositionsbank aus unsere Forderungen einzubringen.
Mit lieben Grüßen! Dr. Regina Kästner