Frage an Ralph Saxe von Erich H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Saxe,
da immer mehr Männer u. Frauen z. T. mit 40, 50 oder 60 Jahren arbeitslos werden - oder wie z.B. im Diako Krankenhaus (Gröpelingen) immer mehr ältere Krankenschwestern gefragt werden, ob sie auch f r ü h e r (als mit 65 Jahren) ihren Arbeitsvertrag beenden wollen - meine Frage:
Was sollte Ihrer Meinung nach unternommen werden, um die lebensschädliche Situation speziell dieser Menschen - also der Langzeitarbeitslosen über 40 oder 50 Jahren zu verbessern. Das heißt konkret unter anderem wie kann die allgemeine Einsicht wieder Fuß fassen (wie in den 1960er / 1970er und 1980er Jahren), daß gerade auch ältere Arbeitnehmer mit ihrer Erfahrung und ihrem guten Umgang mit Menschen (Kundenkontakte u. -gespräche) sehr viel zum positiven sozialen Klima unserer Arbeitswelt beitragen....In Holland, Dänemark u,. Schweden gibt es einen deutlich höheren Anteil von älteren Arbeitnehmern als in Deutschland...warum... nicht bei uns?
Hallo Herr Hendrischke,
sie sprechen ein Problem an, welches angesichts des dramatischen demografischen Wandels (Stichwort prognostizierter Fachkräftemangel) eigentlich keines sein dürfte. Die Erfahrung und auch das positive Kommunikationsklima von Älteren sind ein wichtiges Pfund. Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die dies längst erkannt haben. Auch ich werde deshalb als eine zusätzliche Fachkraft in meiner kleinen Firma eine richtig gute und kommunikative ältere Mitarbeiterin, die in Teilzeit arbeiten möchte, einstellen. Die allgemeine Einsicht kann man nur durch viele gute Beispiele fördern. Wenn der Fachkräftemangel noch akuter wird, dürfte das gerade bei Langzeitarbeitslosen die Situation verbessern. In der öffentlichen Verwaltung ist meines Wissens keine Aktion zur Frühverrentung geplant. Andererseits ist eine gegenteilige Entwicklung dort momentan auch nicht denkbar da bis 2014 wegen der Haushaltsnotlage etwa 950 Stellen eingespart werden müssen.
Die Wertschätzung und Bedeutung älterer Arbeitnehmer gerade wegen ihrer besonderen Fähigkeiten muss immer wieder gesamtgesellschaftlich nachhaltig kommuniziert werden damit wir es anderen Ländern nachmachen. Wichtig ist mir auch, dass auch das Wissen der Menschen in Rente nicht verloren geht. Da gibt es gute Beispiele, wo Existenzgründer mit fachlichen Paten, die bereits in Rente sind, kooperieren. Das halte ich noch für ausbaufähig, gehört aber eher in den Bereich bürgerschaftlichen Engagements. In Sachen Netzwerke der Älteren kann noch mehr gemacht werden.
Einen freundlichen Gruß
Ralph Saxe