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Ralph Brinkhaus
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Frage von Ralf W. •

Frage an Ralph Brinkhaus von Ralf W. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Sehr geehrter Herr Brinkhaus

wie stehen Sie zu der deutsche Stahlindustrie? Nach den neuen Klimazielen der EU bis soll der CO2 Gehalt bis 2030 noch stärker reduziert werden. Ist Ihnen bewusst, dass dies nicht möglich ist ohne tausende Arbeitsplätze zu gefährden? Wäre es nicht klüger und nachhaltiger die deutsche Wirtschaft zu fördern (Stichwort Wasserstoff) anstatt diese zu zerstören und dreckigen Stahl aus China in die "saubere" EU zu importieren?

Vielen Dank!

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift zur Zukunft der Stahlindustrie, auf die ich gerne antworte.

Das Bundeskabinett hat am 15. Juli 2020 das ‚Handlungskonzept Stahl‘ verabschiedet: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/handlungskonzept-stahl.html

Damit zeigt die unionsgeführte Bundesregierung dieser Schlüsselindustrie einen Weg in die Zukunft auf – in die Richtung einer CO2-armen und nachhaltigen Stahlproduktion. Mit dem Handlungskonzept unterstützt die Bundesregierung die Branche bei der Dekarbonisierung und fördert diesen Transformationsprozess durch international wettbewerbsfähige Preise für Strom, Gas und Wasserstoff. Im Zentrum steht dabei der Einsatz von grünem Wasserstoff, der mit Erneuerbaren Energien hergestellt wird. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn nur durch den Einsatz dieses klimafreundlichen Rohstoffs ist eine auf Dauer nachhaltige Stahlproduktion möglich.

Das Handlungskonzept kommt zur rechten Zeit. Die Stahlindustrie ist von zentraler Bedeutung für den deutschen Wirtschaftsstandort: 85.000 Arbeitsplätze, 39 Milliarden Euro direkter Umsatz. Ohne Stahl gäbe es keine Energiewende, keine Windräder, keinen ICE, und auch keine Digitalisierung.

Als innovative Grundstoffindustrie mit seinen Wertschöpfungsketten ist die Stahlindustrie ein Garant für Wohlstand und Wachstum. Protektionismus, ungleicher Wettbewerb und zu hohe Energiepreise setzen die Industrie jedoch immens unter Druck. Deutschland muss sich jetzt den Realitäten auf den Weltmärkten stellen. Das Handlungskonzept Stahl ist dafür der erste richtige Schritt.

Um den Industriestandort Deutschland auf Dauer zu sichern, muss die Wirtschaft mit ihren Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa bleiben. Dafür gilt es nun zeitnah aus dem Handlungskonzept die richtigen Maßnahmen umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Brinkhaus

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