Frage an Ralph Brinkhaus von Josef M. bezüglich Politisches Leben, Parteien
Sehr geehrter Herr Brinkhaus,
sie haben einmal gesagt, dass sie sich vorstellen können, einen Muslim als CDU-Kanzler zu haben.
Spielen sie damit nicht der AfD in die Karten und haben sie dann auch vor ihre Partei umzubenennen? Das C würde dann ja nicht mehr passen.
Sehr geehrter Herr Maier,
vielen Dank für Ihre Frage über Abgeordnetenwatch.
Ich bin im vergangenen Jahr in einem idea-Interview gefragt worden, ob ein Muslim für die CDU 2030 Bundeskanzler werden könnte. Darauf habe ich geantwortet: „Warum nicht, wenn er ein guter Politiker ist und er unsere Werte und politischen Ansichten vertritt.“
Wenn es um die individuelle Eignung für ein politisches Amt geht, sollte der jeweilige Mensch mit seinen Talenten und seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen, aber nicht seine Herkunft oder seine Religion.
Gerade als Christdemokraten engagieren wir uns weltweit besonders für Religionsfreiheit und treten in diesem Zusammenhang für Christen ein, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Dies können wir aber nur dann glaubhaft tun, wenn wir auch im eigenen Land das Grundrecht auf Religionsfreiheit leben.
Die öffentliche Debatte über meine Antwort auf eine hypothetische Frage hat mir damals jedenfalls gezeigt, dass es doch für einige Menschen nicht einfach ist, in diesem Punkt auch konsequent zu sein. Das „C“ verpflichtet uns, ausgehend vom christlichen Menschenbild als Brückenbauer die Werte unseres Grundgesetzes zu leben und zu schützen.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Brinkhaus