Frage an Ralph Brinkhaus von Katja R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Brinkhaus,
Sie werden in der Onlineausgabe vom Handelsbaltt mit der Äusserung zitiert, das die Entscheidung in Griechenland, die zu Neuwahlen geführt haben, unglaublich ärgerlich sein.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neuwahlen-in-griechenland-cdu-politiker-nennt-athen-wahl-unglaublich-aergerlich/11167378.html
Worauf bezieht sich denn Ihre Aussage, auf die nicht gefundenen Mehrheiten für einen neuen Präsidenten oder auf das Ergebniss der Abstimmungen, die Jetzt zu Neuwahlen führen?
Sie sind als Direktkandidat in den Bundestag eingezogen, haben also direkt von dem Ergebniss einer Wahl profiert. Was veranlasst Sie, die Wahlen in einem anderen Land als ärgerlich zu bezeichen?
Gehen Sie davon aus, das die Griechen zu dumm sind, eine gute Regierung zu wählen und wenn ja, worin untercheidet sich das deutsche Wahlvolk von dem in Griechenland?
Wenn Sie sagen „Jetzt werden wir - egal wie die Parlamentswahl ausgeht - wieder einmal viel Zeit für die nächsten Reformschritte verlieren“ wer ist dabei wir? Ist das Tempo nicht ein Preis der Demokratie, auch bei uns?
Können Sie mir die Struktur nennen, die bei sinkendem Einkommen zu mehr Arbeitsplätzen führen soll? Denn ich höre ständig, es wären Strukturreformen notwenig, aber welche Strucktur wie verändert werden soll, dazu lese ich nichts.
Statt die Griechen wie ein Schulkind dazu aufzufordern, seine "Hausaufgaben" zu machen, wäre konstruckive Hilfe viel angebrachter. Bei Hausaufgaben wird das Schulthema wieder aufgegriffen und soll vertieft werden, was genau haben denn die Griechen nicht verstanden? Bei einer Arbeitslosenquote von 29% und einer Jungarbeitslosigkeit von über 50% scheint es ja echten Nachholbedarf zu geben. Sollen jetzt statt 20% vielleicht 40% auf eine Krankenversorgung verzichten müssen? Soll die Kindersterblichkeit um mehr als 43 % steigen?
Für zielfürende Antworten wäre ich dankbar.
Mit nüchternen Grüssen
Katja Rauschenberg
Sehr geehrte Frau Rauschenberg,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Herr Busch hatte mir auf dieser Seite ebenfalls Fragen zu diesem Thema gestellt. Ich verweise auf meine Antworten an ihn, falls Sie darüber hinaus noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne direkt an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Brinkhaus, MdB