Frage an Ralph Brinkhaus von Almuth G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Brinkhaus,
Für ihre Ablehnung der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens geben Sie u.a. als Grund an, dass es ihrer Meinung nach den Menschen ganz allgemein das Verantwortungsgefühl dafür nähme, sich für ihren Lebensunterhalt "eigenverantwortlich" zuständig zu fühlen!
In diesem Zusammenhang stellen sich mir persönlich 3 Fragen:
1) Wie erklärt es ihr so genanntes christliches Menschenbild (Zitat Jesus Christus: Wer 2 Hemden hat, verschenke eines davon), dass es bei uns in Deutschland immer noch Berufe gibt, die von ihrem monatlichen Netto-Verdienst her sogar unter dem Regelsatz von Hartz IV liegen?
Um nur einige wenige zu nennen: Floristen, Textilarbeiter und Briefzusteller?
2) Wieso implizieren Sie, dass ein Grundeinkommen vorrangig Menschen zugute käme, die nicht arbeiten WOLLEN?
3) Wie kommen Sie persönlich zu einem derart negativen Menschenbild - das intrinsische Motivation für eine Tätigkeit von vorneherein vorrangig ausschließt ?
Liegt es möglicherweise daran, dass Sie selber nur arbeiten, weil Sie Geld brauchen, also weniger aus einer "bedingungslosen" "Liebe" zu einer sinnvollen Tätigkeit heraus?
In gespannter Erwartung ihrer Antwort
MfG - Almuth Gäbler
Sehr geehrte Frau Gäbler,
gerne beantworte ich Ihre Fragen.
Ich lehne nach wie vor ein garantiertes Grundeinkommen ab. Die Gründe dafür habe ich ausführlich dargestellt. Solidarität bedeutet, dass wir uns um die Menschen kümmern, die Hilfe benötigen, weil sie aus eigener Kraft nicht in der Lage sind für ihren eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Die Kombination aus Eigenverantwortung und staatlichen Leistungen trägt schon jetzt diejenigen, die nicht nur von ihrem Lohn den Lebensunterhalt bestreiten können.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Brinkhaus, MdB