Es geht um den Beitrag Kita Kollaps-Radio Essen. Warum gibt es in NRW noch nicht die Möglichkeit der 1 Jahres Fortbildung um in Kitas arbeiten zu können. In anderen Bundesländern ist dies bereits mögl
Sehr geehrter Herr Witzel,
ich arbeite nun schon im 3. Jahr branchenfremd als I-Kraft in einer Kita, vorher 6 Jahre in der Musik. Früherziehung. Ursprünglich komme ich aus dem Büro, die Arbeit mit Kindern ist aber meine Leidenschaft.
Liebend gerne würde ich in einer Kita fest angestellt werden, aber ohne eine Ausbildung im pädagogischen Bereich ist das unmöglich.
Auch eine Ausbildung kann ich mir nicht leisten, die wäre mit wenig Gehalt in Vollzeit, so das ich meine Nebenjobs nicht ausüben könnte.
Ich bin 54 Jahre alt und habe auch nicht mehr die Zeit für lange Ausbildungen.
Ich kenne einige kompetente Integrationsh. die gerne als Ergänzungskraft in Kitas arbeiten würden, aber nicht fest angestellt werden.
Ich bin im Kita Alltag nicht nur für mein zu betreuendes Kind da, sondern helfe in Notlagen auch in der Gruppe, da die Erzieherinnen oft mit dokumentieren beschäftigt sind. In anderen Bundesländern gibt es bereits die Möglichkeit der 1 jährigen Fortbildung. Warum nicht in NRW?
Sehr geehrte Frau T.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Schilderungen aus dem Kita-Alltag. Ich kann gut nachvollziehen, wie belastend die Situation in vielen Kitas ist und wie schwer es für engagierte Menschen wie Sie sein kann, trotz aller Kompetenz und Leidenschaft eine feste Anstellung im Kita-Bereich zu finden. Ihre Schilderung unterstreicht einmal mehr, warum wir dringend Veränderungen brauchen, um den Fachkräftemangel in den Kitas zu beheben und den Alltag für das bestehende Personal zu entlasten.
Die FDP-Landtagsfraktion NRW setzt sich daher dafür ein, den Quereinstieg in die Arbeit in Kitas zu fördern. Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bringen wertvolle Perspektiven und Fähigkeiten in den Kita-Alltag ein, die das pädagogische Angebot bereichern können. Ihre Erfahrungen, sei es in der Musikfrüherziehung oder in anderen Bereichen, tragen zur Vielfalt und Kreativität in der Kinderbetreuung bei.
Wir sehen aber auch, dass der Quereinstieg klare Rahmenbedingungen braucht. Es ist unerlässlich, dass Quereinsteiger pädagogisch qualifiziert werden, um den hohen Anforderungen in Kitas gerecht zu werden. Deshalb fordern wir eine verstärkte pädagogische Aus-, Weiter- und Fortbildung, um sicherzustellen, dass der sensible Raum Kita weiterhin qualitativ hochwertig bleibt. Die Landesregierung, insbesondere Ministerin Paul, muss den Quereinstieg endlich grundsätzlich ermöglichen. Es kann nicht sein, dass Modellversuche schon vor ihrem Start scheitern. Stattdessen brauchen wir einen umfassenden und gut durchdachten Ansatz, der den Einstieg für Menschen wie Sie erleichtert. Hierbei können, wie von Ihnen erwähnt, andere Bundesländer beispielgebend sein.
Ich hoffe, dass wir durch unsere politischen Initiativen auch für Sie und andere Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bessere Perspektiven schaffen können. Ihre Leidenschaft und Ihr Engagement sind eine wertvolle Bereicherung für unsere Kitas.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Witzel MdL