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Frage von Sonja W. •

Frage an Ralf Göbel von Sonja W. bezüglich Wirtschaft

Herr Göbel, auch an Sie dann diese Frage: Welchen Stellenwert nehmen die Jugendlichen Deutschlands auf Ihrer Prioritätenliste ein? Nicht alle sind unwillig, kriminell oder faul, sondern ein Großteil ist sozial engagiert oder zumindest kompetent, einigermaßen gebildet und sucht einen Weg in die Zukunft, der immer schwerer zu finden ist. Wir sind auch Ihre Zukunft, was wollen Sie für uns tun?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Willner,

auch für diese Frage hinsichtlich der Zukunft der Jugend in Deutschland bedanke ich mich sehr herzlich.

Bei all den derzeitigen Diskussionen über gerechtere Steuersysteme kann leicht der Eindruck entstehen, die Anliegen der Jugend kämen – wenn überhaupt - nur dann zur Sprache, wenn es darum geht, negative Auffälligkeiten in dieser Altersgruppe wieder gesellschaftskonform zu machen.

Dabei war und ist sich die CDU/CSU-Fraktion durchaus bewusst, dass die Jugend in Deutschland überwiegend leistungsbereit, zukunftsorientiert und engagiert ist und dementsprechend Gegenstand der politischen Debatten sein sollte. So wurde beispielsweise letztes Jahr in einer sog. Großen Anfrage an die Bundesregierung (Drs: 15/3396) von unserer Seite darauf hingewiesen, dass selbst für optimistische Jugendliche Verunsicherung und Perspektivlosigkeit drohen, wenn die Politik Bedingungen und Zukunftsaussichten für die junge Generation massiv beeinträchtigt.

In der Jugendpolitik ist in der rot-grünen Regierungszeit kaum etwas geschehen, obwohl sich die Lebensbedingungen von Jugendlichen maßgeblich verändert haben. Der gesellschaftliche und ökonomische Strukturwandel erzeugt einen großen Anpassungsdruck. Wer den Anforderungen an Mobilität und Flexibilität oder dem Zeitgeist nicht entspricht, ist von Benachteiligung und sozialer Ausgrenzung bedroht. Politik für und mit Jugendlichen muss daher auf einem Wertefundament basieren. Toleranz, Ehrlichkeit, Offenheit, Vertrauen, Glaube und Moral müssen erlernt und vorgelebt werden.

Dabei kommt der Erziehung, Bildung und Ausbildung auch für mich eine herausragende Bedeutung zu. Die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen gerade auch für die junge Generation durch wirksame Reformen innerhalb der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ist und bleibt eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre.

Daneben haben wir uns auch für die Weiterentwicklung und den Ausbau der klassischen Jugendfreiwilligendienste ausgesprochen, da dies eine wichtige Möglichkeit für Jugendliche ist, soziale Kompetenzen zu erlernen und die Gesellschaft als eine solidarische Gemeinschaft zu erfahren.

Damit verbunden ist unsere Forderung, die junge Generation am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben in großem Umfang teilhaben zu lassen, statt nur über ihren Kopf hinweg zu entscheiden.

Schließlich mache ich mich auch für Generationengerechtigkeit stark, d.h. für die Forderung, dass die sozialen Sicherungssysteme, unser Bildungs- und Finanzsystem den veränderten gesellschaftlichen Realitäten so angepasst werden, dass nachfolgende Generationen mindestens die gleichen Zukunftschancen haben werden wie die heutige Generation. Gerechtigkeit ist heutzutage nicht länger als klassische Verteilungsgerechtigkeit, sondern vielmehr als Leistungs-, Chancen- und Beteiligungsgerechtigkeit zu definieren. Junge motivierte Menschen wie Sie müssen Rahmenbedingungen vorfinden, die es ihnen erlauben, den Wohlstand in einer alternden Gesellschaft zu erhalten.

Ich freue mich, dass die Jugend – wie ihre Frage beweist -, bereit ist, an diesen Veränderungen mitzuwirken und versichere Ihnen, dass ich meinerseits alles tun werde, um auf politischer Ebene die Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Göbel