Frage an Ralf-Dieter Fischer von Iris B. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Fischer,
der Hamburger Stadtteil Moorburg ist der älteste Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe. Hier stand die Moorburg, die Milchhändler versorgten von hier aus die Stadtbevölkerung und der Moorburger Kampfgeist ist Gegenstand zahlreicher Überlieferungen und Sagen. Heute ist Moorburg ein Dorf in der Stadt. Mit schützenswerten, (zum Teil jahrhundertealten) restaurierten Häusern, einem Naturschutzgebiet und engagierten Familien, die in diesem Stadtteil ein Zuhause gefunden haben - oder hier seit Generationen Zuhause sind. Moorburg ist stark frequentiertes Ausflugsziel von Touristen und Hamburgern. Zahlreiche Künstler und Firmen sind in Moorburg niedergelassen. Der Moorburger Kultursommer wird öffentlich gefördert. Die kulturellen Veranstaltungen des Restaurants "Wasserturm" und "Schützenhof" und die Aktivitäten des Sportvereins sind weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Aufgrund des Themas "Hafenerweiterung" sind Moorburgs Bürger verunsichert, so dass in diesem Jahr keine erste Klasse an der Grundschule Moorburg eingerichtet werden konnte. Wohlgemerkt: Nicht(!) mangels vorhandenen potentiellen Schülern sondern aufgrund der Angst der Eltern, die ihre Kinder daher an anderen Schulen im Umland angemeldet haben. So zerstören die Hafenerweiterungspläne Schulen, Heimat, Natur, Naherholungsgebiete, Arbeitsplätze, Zukunftsglauben - und den Glauben daran, dass Kultur und Tradition in der heutigen Zeit noch als als förderungswürdig erachtet werden.
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Moorburg "so bleibt wie es ist"? Dafür, dass hier Familien mit ihren Kindern ohne Angst vor nahendem Umzug aufwachsen können? Also dafür, dass Moorburg endgültig aus dem Plänen zur Hafen-Erweiterung heraus genommen wird? Glauben Sie auch, dass der Hamburger Süden nach Altenwerder und Neuenfelde "ausgereizt" ist und die letzten Erholungsgebiete schützens-, liebens- und erhaltenswert sind? Werden Sie andere Gebiete für die Hafen-Erweiterung vorziehen? Denn diese sind ja eindeutig vorhanden!
Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Sehr geehrte Frau Binnewies,
Sie wissen sicherlich, daß ich mich als Abgeordneter in Süderelbe seit Jahren gerade auch für den Stadtteil Moorburg engagiere. Das wird auch so bleiben. So habe ich kürzlich mit Rosi Wente den "Moorburger Berg" getauft und eingeweiht und vor wenigen am Kommers des Schützenkönigs und am Festessen des Schützenvereins teilgenommen. Seit Jahren trete ich für die Herausnahme Moorburgs aus der Hafenerweiterung ein. Das ist Bestandteil der Beschlußfassung der Harburger CDU und Inhallt unseres derzeitigen Koalitionsvertrages. Allerdings muß ich Ihnen zugeben, daß die vielfältigen Anträge in dieser Richtung bisher leider erfolglos waren. Nördlich der Elbe wird leider oft unabhängig von der politischen Zugehörigkeit manches anders gesehen und beurteilt. Selbstverständlich bleibt aber das Ziel in der Region erhalten Derzeit unternehme ich mit meinen politischen Freunden alles, um eine vorzeitige Inanspruchnahme Moorburgs entgegen der zeitlich befristeten Bestandsgarantie, wie on Port Authority angedacht, zu verhindern. Gleiches gilt für die Trasse der Hafenbahn. Leider gibt es dabei gelegentlich auch schädliche , t eils persönliche unbegründete Anwürfe aus Moorburg, wie jüngst von einem Sprecher des Rundes Tisches.
Zur Frage der Schule wird Ihnen die Elternratsvorsitzende, Frau Harms, sicherlich bestätigen können, wie effektiv die beiden Bürgerschaftsabgeordneten Lydia Fischer und Inge Ehlers und ich hinter den Kulissen gearbeitet und dafür gesorgt haben, daß der Schulstandort erhalten bleibt. In anderen Stadtteilen mit weitaus höheren Anmeldzahlen ist es zu Schließungen gekommen. Auch hier waren allerdings nicht alle öffentlichen Äußerungen aus Moorburg unbedingt förderlich.
Mit freundlichem Gruß
Ralf-Dieter Fischer