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Ralf-Dieter Fischer
CDU
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Frage von Inge B. •

Frage an Ralf-Dieter Fischer von Inge B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Fischer,
heute erhielt ich die Briefwahlunterlagen und bin sehr erstaunt darüber, dass es die CDU offenbar weiterhin für opportun hält, bei den Kandidaten im Süden an einer Männer-Quote von 5:1 festzuhalten. Sind Sie tatsächlich der Meinung, dass das akzeptabel ist? (Nein, die Antwort, es gebe nicht ausreichend qualifizierte Frauen, gilt nicht. Sie würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass alle Männer, die in Ämter oder Führungsfunktionen gewählt/berufen werden, besser sind. Ein längst durch Handelnde in Politik und Wirtschaft widerlegter Irrtum). Wie also wollen Sie künftig sicherstellen, dass der gesellschaftliche Anteil von Frauen auch in Führungs- und Entscheidungsgremien abgebildet wird?

Für Ihre qualifizierte Antwort danke ich Ihnen vorab

Portrait von Ralf-Dieter Fischer
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Becker,

Sie haben völlig recht. Viele Frauen sind hochqualifiziert für politische Spitzenämter und Mandate. Das beweisen nicht nur die Bundeskanzlerin und Ministerinnen, sondern auch zahlreiche weibliche Abgegeordnete in Hamburg. Gerade unser Wahlkreis Süderelbe wurde viele Jahre äußerst erfolgreich in der Bürgerschaft durch Lydia Fischer vertreten. Leider hat sie jetzt auf eine erneute Kandidatur verzichtet, weil sie der Ansicht ist, das zeitaufwendige Ehrenamt einer Bürgerschaftsabgeordneten nicht länger mit Anforderungen im Familienkreis vereinbaren zu können und wollen.
Entgegen Ihrer Ansicht gibt es bei den Kandidatenvorschlägen keine "Männer-Quote". Bekanntlich sind beim neuen Wahlrecht alle Vorschläge vollständig gleichberechtigt. Es gibt weder Spitzenkandidaten noch Vorteile durch Listenplätze. Sie können jetzt jederzeit mit Ihren 5 Stimmen eine Frau favorisieren und ihr zum Erfolg verhelfen. Die CDU in Süderelbe hat, wie Sie dem Wahlzettel auch entnehmen können, zahlreiche weibliche Kandidatinnen für die Bezirksversammlung (auch jeweils gleichberechtigt). Leider war derzeit noch keine der Damen, außer Dr.Antje Jaeger, bereit für die Bürgerschaft anzutreten. Das wird sich sicherlich bei der nächsten Wahl, wenn Erfahrungen gesammelt sind, fast auto- matisch ändern. Einer speziellen Frauenförderung oder gar einer Quote, die das staatliche Wahlrecht auch gar nicht zuläßt, bedarf es daher aus meiner Sicht nicht. Übrigens ist in Süderelbe jede Frau, die ihre Bereitschaft erklärt hat, in die Wahlvorschläge gleichberechtigt aufgenommen worden. Obgleich ein solches ehrenamtliches Mandat mit hohem Zeitaufwand und Einschränkungen verbunden ist, ist dieses Engagement ausdrücklich anzuerkennen. Gern würden wir noch mehr Frauen zur Wahl stellen, da deren manchmal besondere Sicht der Dinge und Herangehensweise die Parlamente bereichert.

Mit freudlichem Gruß
Ihr Ralf-Dieter Fischer