Frage an Ralf-Dieter Fischer von Uwe H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Pestizide der Landwirtschaft zu beseitigen kostet der Volkswirtschaft viel Geld. Landwirte sollten daher auf Öko-Landwirtschaft umstellen, um Pestizide zu vermeiden. Umstellende Bauern haben erhebliche Einkommensverluste: sie müssen die Öko-Auflagen erfüllen (kein Kunstdünger, keine Spritzmittel) und haben in den ersten Jahren bis zu 60% weniger Erträge. Außerdem dürfen sie in den ersten 2 Jahren ihre Produkte nur zu den niedrigeren Preisen der konventionellen Landwirtschaft verkaufen. Die CDU-Länder u.a.Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württ.haben 2004 ihre Förderprogramme für umstellungswillige Bauern eingestellt, obwohl dieser Anteil ohnehin nur 20% an einem Brüssel+Berlin-Topf darstellt.
übrigens…
In der Presse wurde ich über eine Förderung des Transrapid-Konsortiums über Euro 115 Millionen informiert. (Neben den Milliarden-Förderungen der vergangenen Jahre.)
Da bleibt mir die Spucke weg! Kann ich der CDU meine Stimme geben bei solchen Massnahmen?
Uwe Harries
Sehr geehrter Herr Harries,
ich kann Ihren Ärger gut verstehen. Die Agrarpolitik der Ministerin Künast ist nicht nur häufig ideologisch orientiert, sondern in weiten Teilen auch schädlich für die Landwirte. Hier wird ein wichtiger Wirtschaftszweig wissentlich beschädigt. Der Ansatz der CDU ist hingegen ein völlig anderer. Die Landwirtschaft mit über 4 Mio. Beschäftigten ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der nicht isoliert betrachtet werden darf. Landwirtschaft beschädigen heißt ganzen ländlichen Regionen die Seele rauben. Daher darf der Landwirtschaft nicht durch ständige Verschlechterung der Produktionsbedingungen die ökonomische Basis entzogen werden.
Bei einer Fortsetzung der bisherigen Politik brauchen wir über Pflanzen- und Tierschutz nicht mehr nachzudenken, Die Produktion würde langfristig in andere Länder verlagert werden.
Zum Einsatz von Pestiziden folgende Anmerkung. Wir müssen die Chancen im Bereich grüner Gentechnologie nutzen.Leider wurde dieses von der bisherigen Regierung durch das Gentechnikgesetz quasi unmöglich gemacht.Das Potenzial, das Gentechnik für gesunde Ernährung und Verbraucherschutz bietet, wird verschenkt. Warum soll nicht durch Zucht glutenfreien Weizens Zöliakiepatienten, die an einer allergischen Darmerkrankung leiden, zu einer normaleren Ernährung verholfen werden? Warum soll nicht durch Zucht resistenter Pflanzensorten der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Belastung von Umwelt und Lebensmitteln mit Rückständen verringert werden ? Zur Umkehr reicht es schon, wenn wir in Deutschland auf ideologische Alleingänge verzichten und europäisches Recht so umsetzen, wie das unsere Partner auch tun.
Mit freundlichem Gruß
Ralf-Dieter Fischer CDU