Frage an Ralf Brauksiepe von Andreas W. bezüglich Umwelt
Sehr geeherter Herr Dr. Braucksiepe,
das Thema lässt sich leider nicht auf einen Bereich eingrenzen.
Es geht um den Einsatz der Kernenergie bzw. die Energie und Rohstoffkosten. Ich weiss das sie für dieses Thema eigentlich nicht zuständig sind, da sie aber aus EN der einzige Abgeordnete sind, stelle ich diese Frage an sie, ggf. mit der Bitte um Weiterleitung.
Fakten:
Öl und Gas werden immer teurer, damit auch ein grosser Teil der Strom/Wärmeerzeugung.
Die CDU hat den Atomaussteig mit beschlossen, im Moment wird darüber wieder nachgedacht.
Schlussfolgerungen:
Nach meiner einfachen Denkweise sind die Energiekosten in Zukunft der Inflationstreiber schlechthin. Bestärkt durch unsinnige Feinstaubgesetze und CO2 Panikmache, aber das steht hier nicht zur Debatte.
Der Energiebedarf (umweltverträglich)) der BRD lässt sich nicht durch Solar/Wind Strom decken, erst Recht nicht in Spitzenzeiten.
Wie also gedenken die Verantwortlichen diesen Bedarf zu decken ohne den Einsatz der Kernenergie.
Lösungsanatz/Frage:
Kernenergie ist sicherlich (beim momentanen Stand der Technik) kein Allheilmittel, aber es stehen für ein paar hundert Jahren genug Resourcen zu Verfügung.
Überkapazitäten, z.B. Nachts,. könnten zur Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff genutzt werden, welcher im Automobilbetrieb sämtliche Probleme wie Feinstaub, CO2 etc. lösen würde.
Eine solche Lösung für die nächsten 20-50 Jahre, verbunden mit staatlich geförderter Forschung bzgl. regenerativer Energien, würde unsere momentanen Probleme für die nächste Zeit lösen.
Warum sträubt sich die BRD, in diesem Falle die grosse Koalition, gegen eine solchen Lösung?
Eine Umrüstung der Tankstellen und Autos auf Wasserstoffantrieb wäre problemlos.
Das System ist seit Jahtzehnten erforscht und sofort umsetzbar.
Ich würde mich über eine Antwort, gerne auch mit alternativen Lösungen, freuen.
mfg
Sehr geehrter Herr Wegener,
zunächst einmal vielen Dank für ihre Frage zum Thema: Kernenergie. Gerne nehme ich zu ihren Fragen Stellung.
Die Anteile der Energieträger am deutschen Primärenergieverbrauch sind breit gestreut. Der Energiemix setzt sich aus 36 % Mineralöl, 23 % Gas, 13 % Steinkohle, 12 % Kernenergie, 11 % Braunkohle und 5 % erneuerbaren Energien zusammen.
Im Grundlastbereich, der permanent erforderlichen Strombereitstellung, ist der Energiemix aus Kostengründen sehr eingeschränkt. Hier wird zu etwa 50 % auf Kernenergie, zu etwa 44 % auf Braunkohle und zu etwa 5 % auf Laufwasser zurückgegriffen. Da kein Energieträger allen Variablen und Anforderungen gerecht wird, aber jeder Vorzüge gegenüber anderen hat, will die CDU/CSU- Fraktion am breiten deutschen Energiemix festhalten. Dabei sollen erneuerbare Energiequellen bis 2020 einen Anteil von 30 % am Stromverbrauch und von 16 bis 20 % am Gesamtenergieverbrauch einnehmen.
Da die Kernkraft in der Stromerzeugung und insbesondere in der Grundlast der wichtigste Energieträger ist und Wind- und Solarenergie derzeit noch nicht grundlastfähig sind, sprechen wir als Union uns für längere Laufzeiten von Kernkraftwerken aus. Weiterhin will die Union ein Voranbringen an erneuerbaren Energiequellen ausbauen. Die Zielvorgabe des Koalitionsvertrags, den Anteil an der Stromerzeugung bis 2010 auf mindestens 12,5 % zu steigern, wird schon in diesem Jahr überschritten.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Stellungnahme weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ralf Brauksiepe